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Bergsommer 2025 - Abschnitt 1
Berglauf Zwiesel

Nach der gelungenen Trekkingreise in Nepal zum Mera Peak steht uns der Sinn nicht länger nach Schnee und Eis. Daher nehmen wir das schöne Wetter im
Mai als willkommenen Anlaß für den ersten Berglauf der Saison. Von Bichl aus geht es in idyllischer Landschaft entlang eines Baches den Wald zum
Zwiesel hinauf. Die Natur zeigt sich in verschiedensten Grüntönen - wunderbar!

Wir haben einen tollen Tag erwischt und genießen die Ausblicke vom Gipfel. Die Nordseiten der Alpen präsentieren sich teilweise
noch schneebedeckt, die Voralpen hingegen sind schon komplett im Frühjahr angekommen. Wie freuen uns schon auf die nächsten Unternehmungen!
Bayrischer Wald

Bald darauf geht es wieder einmal in den Bayrischen Wald; das verlängerte Wochenende um Christi Himmelfahrt bietet uns eine schöne
Möglichkeit, in die grüne Welt bei Bodenmais einzutauchen. Unser erster Lauf ist wieder einmal der Dreitannenriegel, und wir
erleben ein weiteres Mal typisch durchwachsenes Wetter - immer wieder ziehen dichte Wolken über uns hinweg, und der Boden
zeugt von frischen Regenfällen.

Immerhin erreichen wir den Gipfel des Dreitannenriegel noch relativ trocken - beim letzten Male mußten wir uns noch für eine Weile
in der kleinen Holzbude unterstellen...

...aber natürlich dauert es nach dem Gipfel nicht lange, bis der Niederschlag einsetzt. Wir ziehen die Kapuzen auf und rennen weiter;
was sonst kann man den machen? Als ein paar Minuten später jedoch der Regen in leichten Hagel übergeht, verliere ich diese stoische
Geisteshaltung und überlege mir, wo wir uns unter welchem Baum am besten unterstellen könnten. Gottseidank hält der gefrorene Regen
nur ein paar weinige Minuten an, und ich komme nicht in die Verlegenheit, irgendwelche Notfallpläne auch tatsächlich durchführen zu
müssen.
Nach der Laufrunde - die übrigens trotz des Wetters wieder einmal wirklich viel Laune gemacht hat - gönnen wir uns das obligatorische
Stück Kuchen in Ruhmannsfeldem im Café Mader. Danach geht es zur Unterkunft in Bodenmais weiter.

Tags darauf nehmen wir eine Runde im Süden von Bodenmais in Angriff. Zunächst geht es am Riederinfelsen vorbei in Richtung Harlachberger
Spitze. Natürlich nehmen wir den Leiteraufstieg zur Riederin mit...

...und genießen den Ausblick von dort oben über Bodenmais. Danach geht es weiter über den Kronberg am nun stillgelegten Aussichtsturm
bei Langdorf vorbei, und von dort zurück zum Böhmhof. Immer wieder schön...

Am nächsten Tag nutzen wir das tolle Wetter zur Königsetappe unseres Kurzurlaubes. Am Mittagsplatzl vorbei erlaufen wir den Großen
Arber von Süden her. Zum ersten Male stehe ich bei wolkenlosen und einigermaßen warmen Bedingungen ganz oben...
Wir nehmen auch noch den kleinen Arber mit, ehe es über den Tausender wieder zurück nach Bodenmais geht. Der Kuchen schmeckt uns nach
dem Halbmarathon mit Tausend Höhenmetern selbstredend ganz besonders gut.

Für den letzten Tag im Woid lassen unsere Beine keine weiteren Großtaten mehr zu. Wir laufen zu den Riesloch-Wasserfällen hinauf und
tauchen noch einmal tief in die ruhige, aber intensive Waldstimmung ein.

Wunderbare Eindrücke

Während wir zum Silberberg weiterlaufen, zieht der Himmel langsam zu - neuer Regen kündigt sich an. Wir können den Felsgipfel des
Silberberges dennoch noch trocken genießen. Erst an der Unterkunft angekommen wird aus dem Nieseln ein Regen, und wir sind froh,
ins Auto einsteigen zu können und wieder in die Heimat zu rollen.
Um Oberammergau

Am nächsten verlängerten Wochenende haben wir weniger Glück mit dem Wetter; zumindest am ersten Tag. Bei Ettal parken wir das Auto, um
bei regnerischen Bedingungen und Gewittergefahr in den Gipfellagen am Talgrund die Strecke des König-Ludwig-Laufs zu absolvieren.
Aus einem Auto knapp neben uns - Kennzeichen von deutlich nördlich der Donau - steigen vier Burschen aus, die sich mit Klettersteigsets
bewaffnet im Regen auf den Weg zum Ettaler Mandl machen. Ich schüttle den Kopf; genau solch intellektuell eher minder bemittelte
Typen darf dann unsere Bergwacht wieder mit großer Mühe aus den Touren klauben.
Wir laufen am Waldrand zur Ettaler Mühle los und von dort auf das Kofel-Massiv zu. Zwar ist es durch den Regen deutlich zu feucht, jedoch
ist die Luftqualität ausgezeichnet.

Am Fuß des Kofels nehmen wir eine wunderschöne Variante an gekiesten Waldwegen mit. Wir erreichen Oberammergau zusammen mit einem etwas
stärkeren Regenguß und beschließen spontan, das Schlimmste bei Kaffee und Kuchen auszusitzen. So bewirkt das Naß von oben doch noch eine
angenehme und willkommene Unterbrechung des Laufs.
Umso unangenehmer ist der Start in den Regen nach dem Cappucino. Es hilft natürlich aber alles nichts, und wir laufen noch einmal an der
Ettaler Mühle vorbei und wieder nach Ettal zum Auto zurück.

Immerhin zeigen sich beim Regen die Blumen mit Perlen bedeckt.

Der nächste Tag erwartet uns bei trockeneren Bedingungen. Wir laufen direkt von unserer Unterkunft los zur Kolbensattelhütte.

Den Steckenberg nehmen wir dann mit einem kleinen Umweg von hinten her mit - der direkte Weg von der Kolbensattelhütte ist leider gesperrt.
Nach dem waldigen Gipfel laufen wir zum Steckenbergkreuz hinab und von dort weiter in die Schleifmühlenklamm.

An deren anderen Seite mühen wir uns steil und teilweise über matschig-rutschiges Gelände wieder nach oben und nehmen rechterhand den
unscheinbaren Schärtenkopf mit. Im Aufstieg kommen wir übrigens auch an den aufgelassenen Zeilbrüchen vorbei, aus denen seinerzeit Wetzsteine
gebrochen wurden.
Schließlich erreichen wir die Gipfelwiese des Rosengarten, auf der eine steife Brise herrscht. Wir halten daher auch nicht an, sondern laufen
direkt zum Bremeneck durch.Von dort geht es zunächst weglos, dann über Forstwege zurück zum Kolbensattelhaus. Was kommt nun unvermeidlich? Richtig,
die lang ersehnte Kuchenpause. Mit zwei Kaltgetränken gönnen wir uns den dringend benötigten Proviant, um daraufhin gut gestärkt den
letzten Abstieg nach Oberammergau in Angriff nehmen zu können. Aus dem gemütlichen Auslaufen bergab wird bei mir jedoch leider nichts -
mein Knie meldet auf der Forststraße sein Mißfallen und bestraft mich mit dumpfen Schmerzen. Ich schalte einen Gang zurück und bin froh,
als ich an der Unterkunft angekommen bin.

Bestes Wetter erwartet uns am nächsten Tag, als wir von Unterammergau in die Runde zum Aufacker starten. Die Blumen haben ihre Köpfe
gerade so geöffnet, als wir auf der schönen Wegstrecke in Talnähe nach Oberammergau laufen.

Schwertlilien in ihrem edlen Blau-Violett

Von Oberammergau aus laufen wir ohne größere Probleme zum Gipfel des Aufacker - dann jedoch bekomme ich im folgenden Abstieg Richtung
Hörnle abermals unangenehme Schmerzen im Knie. Ganz offensichtlich ist das gestrige Problem zu einem heutigen Problem geworden. Ich
versuche noch eine Viertelstunde halb laufend, halb humpelnd in Richtung Hörnle weiterzukommen, muß aber bald einsehen, daß es einfach keinen
Sinn mehr macht. Meine Frau, die problemlos wie ein Unrwerk zum Hörnle weiterlaufen hätte können, begleitet mich fußkranken Invaliden
auf dem direkten Weg nach unten, den ich zumindest noch schnell gehend zurückzulegen versuche. Ich mache drei Kreuze, als wir wieder auf dem
relativ ebenen Talweg ankomme, der uns dann an den Parkplatz nahe des wunderschön von Bäumen flankierten Marterls zurückspült.
Naja - nun bekommen die Beine und insbesondere das Knie die verdiente Ruhepause.
In Altmünster am Traunsee

Gottseidank ohne diese Beschwerden geht es eine Woche darauf wieder einmal ins Salzkammergut. Auf dem Programm steht zunächst eine
Laufrunde zur Lichtenbergwarte; vorbei an keltischen Stätten und wunderbaren alten Bäumen.

Es ist ein wirklich schwülheißer Tag, und ich bin froh, daß wir große Teile des Weges im Wald und an Bächen laufen - insbesondere auch,
weil mich ein leichter Schnupfen plagt, der jede echte Anstrengung verhindert. Ich sehe zu, daß meine Maschine nur in der leichten
Belastung betrieben wird; sozusagen im Eco-Modus.

Endlich erreichen wir den Aussichtsturm der Lichtenbergwarte und genießen den Rundumblick. Danach geht es wieder zurück zum Startpunkt,
wo wir spontan noch beim Spitzerwirt einkehren. Fischsuppe, Kaltgetränk, Nougatknödel und weißer Schokoladenkuchen lassen
keine weiteren Wünsche offen.

Zwei Tage später laufen wir von der Unterkunft in Altmüster des morgens unsere Pflichtrunde auf den Gmundner Berg hinauf. Wenn nur
jede Pflicht so herrlich wäre!

Der Traunsee erstreckt sich unter uns im Morgendunst.

Fast genau vierundzwanzig Stunden später das gleiche, und doch ganz veränderte Bild...

Abends geht es mit dem Rad nach Traunkirchen, wo wir uns in den kühlen Fluten des Traunsees abkühlen - gefolgt von einem leckeren Eis.
Im Hintergrund ragt der namensgebende Traunstein über dem See auf; wir werden den stolzen Felskopf in zwei Tagen besteigen.

Na wer wird denn da gleich umfallen...

Am Feiertag rollen wir in der herrlichen Morgenstimmung von Altmünster los am Traunsee entlang nach Ebensee. Surfer und Kiter sind
bei Traunkirchen auf dem Wasser und lassen es gehörig krachen. Im Osten liegt über dem goldglitzernden See das Karbachtal; rechts
oben erhebt sich der Riese Erla.

Wir strampeln von Ebensee zum Offensee hinauf, den wir nach einem kleinen, aber feinen Singletrail erreichen.
Die Abkühlung im türkisblauen Wasser sorgt für eine willkommene Abkühlung. Nach Kaffee und
Kuchen geht es dann bald wieder bergab Richtung Ebensee.

Wir durchqueren den Ort und machen uns an den schweißtreibenden Anstieg zu den Langbath-Seen. Auch dort, genauer gesagt am
hinteren Langbath-See, springen wir noch einmal ins Wasser. Die Stimmung in dem Felsenkessel wirkt schon überaus kanadisch, und wir sind froh,
auch in diesem Jahr diese malerische Ecke besucht zu haben.
Nach den Seen trennt uns nur noch ein kurzer Anstieg von der gemütlichen Abfahrt
zurück nach Altmünster, die wir uns mit einem Eiskaffee in Neukirchen zusätzlich versüßen.

Um halb fünf Uhr in der Früh klingelt am nächsten Tag der Wecker. Nach einem kurzen Frühstück geht es in der hellen Dämmerung dann mit dem
Rad immer am Seeufer entlang zum Fuß des Traunsteins, der etwa 1200 Hm über den See aufragt. Am Wendeplatz müssen wir die Räder abstellen
und wandern dann direkt am Ufer zum netten Miesweg, einem seilversicherten Steig direkt über dem Ostufer des Traunsees. Um halb sieben steigen
wir in den Natrufreunde-Steig ein, der uns steil nach oben bringt.

Wir erleben immer wieder spektakuläre Ausblicke über die Felsformationen zum See hinab.

Der Steig ist an manchen Stellen ausgesetzt, jedoch nicht wirklich schwierig.

Felsenfenster nach zwei Dritteln des Aufstiegs.

Nach einem wirklich schönen Anstieg stehen wir zwei Stunden später an dem ersten Vorgipfel des Traunsteins beim Naturfreundehaus.

Der Tiefblick zum See ist jeden Tropfen des Schweißes des Aufstiegs wert.
Selbstredend gibt es nun ein Frühstück mit Kaffee und Kuchen auf der Terasse des Naturfreundehauses.

Danach wenden wir uns dem Hauptgipfel des Traunsteins zu, der nunmehr recht einfach in einer halben Stunde erreicht werden kann.

Zurück an der Gmundner Hütte entscheiden wir uns als Abstiegsvariante für den Hernlersteig. Vom Anspruch her mit dem Naturfreundesteig
vergleichbar führt dieser nach Norden und später nach Westen zum See zurück, der fast immer aussichtsreich im Blick liegt.

Ein Genuß für die Augen - aber eine Tortur für die Knie. Während ich diesesmal einigermaßen beschwerdefrei nach unten komme, kämpft meine
Frau mit den Schmerzen. Wir sind froß, als wir zwei Stunden später wieder bei den Rädern sind und gemütlich nach Gmunden rollen.
Das Eis an der Esplanade schmeckt nun natürlich ganz vorzüglich!

Am nächsten Tag verlangen unsere Beine nach der wohlverdienten Pause. Wir rollen mit den Rädern gemütlich zum Schloß Orth, und ein weiteres
Mal hinein nach Gmunden. Die Konditorei Baumgartner erhält unseren Besuch, und wir wieder einmal Kaffee und Kuchen par excellance.

Über die Kaffeetasse hinweg - pardon, ich meine natürlich das Haferl - präsentiert sich der Traunstein noch einmal in aller Pracht,
während auf dem See die bunten Spinnacker zum Einsatz kommen.
Nach unvermeidlichen Badestopps kommen wir zurück nach Altmünster und genießen den (vorläufig) letzten Abend im Salzkammergut. Am
nächsten Morgen geht es in der ruhigen Morgensonne am Steg noch einmal in den Traunsee, ehe die Rückreise nach München ansteht.
Wir kommen wieder!
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