Matthias Lepschi

  

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Bergwinter 2016/17

 

Wildschönau: Feldalphorn und Breiteggern-Spitze


Auch in diesem Winter darf der Ausflug in die Wildschönau nicht fehlen - gleichwohl die Schneevorhersagen nicht wirklich prickelnd sind. Wir beschließen, uns davon nicht abhalten zu lassen, und werden mit einem perfekten Tag am Feldalphorn belohnt. Die nächsten Bilder sagen mehr als tausend Worte...  

 

 

 

 

 

 

Sonnige Pause bei der Feldalm  

Schon am nächsten Morgen ist das Wintertraumland Geschichte. Der frische Schnee, der Tags zuvor noch direkt am Talgrund gelegen war, ist weggeschmolzen. Die heutige Tour auf die Breitegger-Spitze müssen wir daher mit einer Trageeinheit über etwa 100 Hm beginnen.  

Auch das Wetter spielt nicht mehr richtig mit; am Gipfel erwartet uns ein bedecktes, graues Panorama. Nach der Abfahrt mit herausforderndem Bruchharsch und später entlang von Forstwegen geht es dennoch glücklich und zufrieden wieder zurück nach München.  


Hochwannig-Kar


Die letzte Tour hatte die Saison des Skitragens eingeleitet - und auch beim nächsten Ziel schien es, als kämen wir um die lästige Schlepperei nicht herum. Doch als wir an der Bieberwierer Skipiste stehen, dem Anfang der Tour ins Wannig-Kar, entdecken wir eine schmale Gasse aus Schnee, die wir noch mit den Skiern nach oben gehen können.  

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!  

Im Wannig-Kar selber kämpfen wir mit hartgefrorenem Schnee und einigen ruppigen Lawinenkegeln von den Handschuhspitzen. Der Weg zieht und zieht sich dahin...  

Den Aufstieg zum Wannig-Gifel schenken wir uns - die wohlverdiente Pause machen wir auf einem aperen Grasflecken im Kar. Danach geht es durchs Kar und entlang der Pistenreste wieder zurück zum Auto.  


Klettersteig Sassongher


Auch der traditionelle Ausflug ins Gader-Tal nach Kolfuschg stand im Zeichen eines extrem schneearmen Winters. Im Bild ziehen sich die Pistenreste wie löchrige weiße Streifen durch die Landschaft. Wir beschließen daher, statt eines Snowboard-Tages den Klettersteig auf den Sassongher zu probieren.  

Es ist ein seltsames Gefühl, im Winter eine "normale" Bergtour zu gehen. Vermutlich wird dies aber in den nächsten Jahren vermehrt vorkommen...  

Nach Erreichen der Sassongher-Scharte wird es dann allerdings noch einmal winterlich. Der Klettersteig ist gut eingeschneit, und wir sind um die Steigeisen froh, die wir eingepackt haben. Nachdem wir die kurzen heiklen Passagen gemeistert haben, wandern wir gemütlich zum Gipfel direkt über Kolfuschg.  

Leider ist uns kein schönes Panorama vergönnt. Das Wetter zieht zu, und nur ab und zu können wir zwischen Wolkenfetzen hindurch die Umgebung bewundern. Nach einer kurzen Pause geht es wieder hinunter. Kurz vor der Edelweiß-Hütte beginnt es leicht zu regnen, und wir beschließen spontan, einzukehren. Diesen Gedanken hatte auch der Rest unserer Truppe, der den Tag auf der Piste verbracht hatte - und so sitzen schließlich Skifahrer, Snowboarder und Bergsteiger zusammen am Tisch.  


Stubai: Skihochtour zum Zuckerhütl


Ein langgehegtes Ziel stand noch auf der Wunschliste: Das Zuckerhütl. Unzählige Male hatte uns der Gipfel schon bei der Anfahrt zum Stubaier Gletscher entgegengeleuchtet; nun wollen wir endlich einmal oben stehen. An einem Samstag mit besten Bedingungen machen wir uns über die Gondeln des Gletscherskigebietes auf den Weg (zugegeben der faule Ansatz...) und beginnen die eigentliche Skitour nach einer kurzen Abfahrt durch den Funpark - zwischen den großen Schanzen hindurch, und nicht darüber hinweg! Am Anfellplatz stellen wir schnell fest, daß der erwartete Andrang an Tourengehern unsere Erwartungen sogar übertrifft. Etwa 100 Leute machen sich mit uns auf den Weg; es geht zu wie auf dem Marienplatz.  

Trotz der vielen anderen Leute ist der Skitourenteil des Anstieges recht ansprechend.  

Auf dem Weg zur Scharte zwischen Wildem Pfaff und Zuckerhütl  

Im letzten steilen Anstieg zum Gipfel nach dem Skidepot stauen sich die vielen Besucher dann ganz gewaltig. Wir brauchen mehrere Anläufe, bis wir eine passende Lücke finden und ackern uns dann durch den steilen Hang samt Gegenverkehr hoch. Mehr als einmal landen Schneebrocken auf meinem Helm, und ich bin wirklich froh, daß es eben nur Schnee und nicht Eis oder gar Fels ist.  

Am Gipfel ist das wilde Treiben dann schnell vergessen - endlich stehen wir oben!  

Uns bietet sich ein perfektes Panorama in alle Richtungen. Der Blick streicht über endlose Bergketten...

Leider ist der nun folgende Abstieg aufgrund des grossen Andrangs wie schon der Aufstieg alles andere als ein Genuß, und ich befinde mich einige Höhenmeter nicht mehr wirklich innerhalb meiner Komfortzone. Ich male mir eindrücklich aus, daß auch nur eine einzige fallende Person wohl auch noch einige andere Leute aus der steilen Passage heraus kegeln würde. Einmal im Schwung würde ein Sturz wohl erst am Skidepot zum halten kommen.
Dementsprechend bin ich sehr erleichtert, als wir wieder bei unseren Skien angekommen sind und die Steigeisen ablegen. Nun ist der ernste Teil der Tour vorbei.  

Glücklich wieder auf Skiern machen wir uns mit schweren Beinen auf den weg zurück ins Skigebiet. Die ungewohnte Höhe hat unsere Akkus schneller als gewöhnlich leer werden lassen, und wir brauchen auch bei den Abfahrten immer wieder Pausen. Der kurze Gegenanstieg zum Schlepplift raubt uns schließlich die letzten Reserven. Bevor wir uns an die lange Abfahrt über die Wilde Grubn machen, brauchen wir unbedingt noch eine Pause - am Eisgrat gönnen wir uns daher noch eine warme Brotzeit. Es ist das erste Mal, daß ich hier mit Pickel und Skitourenausrüstung sitze - so ändern sich die Zeiten!

Nachdem der Speckknödel im Magen schwimmt, rutschen wir auf der letzen Rille die lange Abfahrt zum Parkplatz ab. Insbesondere der sulzige letzte Teil der Wilden Grubn verlangt uns noch einmal alles ab.
Am Auto angekommen haben wir es - und sind wir - geschafft...