Matthias Lepschi


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Norwegen 2024: Südnorwegen

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Tag 35: Von Grebbestadt ins Inland


Unsere Dosis Kaffee und Kuchen holen wir uns am nächsten Morgen in Grebbestadt in einem netten Café ab.Danach schlendern wir durch die kleine Marina des Ortes.

Die kleinen Fischkutter liegen ruhig an den Kais und warten auf ihren nächsten Einsatz.

Unser nächster Einsatz ist ein schöner Spaziergang im Naturreservat Tjurpannan inmitten der Schärenküste.

Auf den Bootsrouten vor den Felsen gibt es regen Verkehr.

Wir genießen das gemütliche Ausgehen mit vielen Pausen und Fotostops. Da die Temperaturen durchaus über die 25-Grad-Marke ansteigen, sind wir auch um die leichte Brise froh, die uns etwas Abkühlung beschert.

Nach dem Spaziergang geht es weiter gen Süden. Allerdings haben wir keine Lust auf eine lange Fahretappe, sondern entschließen uns für eine relativ kurze Fahrt nach Töllås etwa 60 km südlich.

Auf dem wunderbar idyllischen kleinen Campingplatz auf Töllås Fårgård parken wir also nicht sehr viel später schon wieder. Wir stoßen mit der letzten Flasche Wein an, die wir noch aus Deutschlad mit dabei haben.

Auf dem paradiesischen Hof gibt es viele nett eingerichtete Sitzecken, auf denen wir den Nachmittag und den Abend mit Faulenzen verbringen. Sogar die Sonnencreme kommt hier zum Einsatz - in Norwegen war ich noch ohne ausgekommen. Und die Tatsache, daß auf Töllås Fårgård auch ein kleiner Hofladen mit frischen Kuchen und Kaffee anzutreffen ist, versüßt uns den ohnehin angenehmen Aufenthalt sogar noch mehr...

Auch unser nächster Stellplatz läßt sich sehen: Wir kurven von Töllås aus am nächsten Tag landeinwärts nach Löckna am Bolmen-See. Auf dem parkähnlichen Campingplatz verbringen wir eine schöne Zeit mit Badeeinlagen im angenehmen Wasser. Hier bleibt die Zeit im Sommer stehen, so wie es im Urlaub sein muß.

Am nächsten Tag geht es weiter nach Lund. Christoph, einer unserer Promotionskollegen, lebt dort mit Frau und Sohn - unsere Reise ist eine ideale Gelegenheit, mal vorbeizuschauen und Hallo zu sagen. Wir ratschen ausgiebig - schließlich sieht man sich ja nicht alle Tage - und berichten jeweils von unseren Unternehmungen und Plänen. Danach läßt es sich Christoph nicht nehmen, uns eine Führung durch Lund zu geben. Auch an der "Harry-Potter-Bibliothek" kommen wir dabei vorbei.

Lund ist die Universitätsstadt Schwedens - und das sieht man ihr auch an. Schön hergerichtete Gebäude zieren die akademischen Viertel (und nein, ich meine damit nicht die Zeitangaben...).

Natürlich besichtigen wir auch den Dom aus dem 12. Jahrhundert, für den Lund bekannt und berühmt ist.

Der dreischiffige Bau befindet sich in meinen Augen mit einem Fuß in der Romanik, während der andere Fuß sich so langsam zur Gotik hinbewegt.

Auch die Kellergewölbe mit ihren Ausstellungen sind sehenswert.
Am Marktplatz in Lund essen wir noch eine Kleinigkeit, bevor es wieder zurück zu unserem Camper geht. Wir sagen Christoph Danke und auf Wiedersehen, und steuern den Bus danach Richtung Malmö weiter.

Mit Überquerung der Öresundbrücke lassen wir Schweden hinter uns und kommen in Dänemark an. An der Marina in Greve finden wir eine schöne Möglichkeit, für wenig Geld eine Nacht stehen zu können. Etwas wehmütig wird uns dabei ums Herz: Es ist die letzte Nacht dieses Urlaubes, die wir in Skandinavien verbringen.

Der nächste Morgen erwartet uns mit einer Spur von Nieselregen. Wir tuckern zunächst die Küstenstraße von der Marina aus nach Südwesten weiter und verpflegen uns an einer gut bestückten Bäckerei in Solrød. Nur ein paar Meter entfernt von dieser fahren wir auf einen Parkplatz am Strand und nutzen eine kleine Regenpause zu einem kurzen Spaziergang im weißen Sand. Die Stimmung ist wunderbar entspannt.

Nicht viel weiter in Køge legen wir den nächsten Stop ein und schlendern durch die nette kleine Stadt. Ihre gewaltige Backsteinkirche ist nur hundert Jahre jünger als der Dom zu Lund.

Danach geht es wieder an eine längere Fahrt: Die Fähre nach Rostock erwartet uns um halb zwei in Gedser an der Südküste von Sjælland. Wir setzen in knapp zwei Stunden nach Rostock über - willkommen Deutschland, o mein Heimatland. Bevor wir zum letzten Mal das Dach unseres Busses aufstellen, rollen wir noch ein Stück gen Süden. Bei Beelitz finden wir schließlich einen ruhigen Stellplatz nahe des Landhotels Gustav, in dem wir ein hervorragendes Matjesfilet zum Abendessen verspeisen. Und dann schlummern wir das letzte Mal in diesem Bus im Dachzelt ein...

Der nächste Tag beginnt früh; wir wollen die freien Straßen vor dem einsetzenden Berufsverkehr nutzen, um möglichst stressfrei nach München zu kommen. Daß wir uns ein schönes spätes Frühstück in der Konditorei Gräfe in Eisenstadt nicht nehmen lassen, ist natürlich klar.
Ein paar Stunden später sind wir dann in München. Der Bus wird ausgeräumt und besenrein gemacht. Danach bringen wir unseren treuen Begleiter zurück an die Vermietstation in der Ingolstädter Straße - Lebewohl, rollendes Wohn-, Schlaf- und Eßzimmer! Wir haben eine gute Zeit mit dir gehabt!

Abends sitzen wir dann in der Wohnung und lassen Revue passieren - was für eine tolle Zeit waren doch diese vierzig Tage, voller Erlebnisse und Eindrücke - noch dazu in Norwegen, einer der schönsten Landschaften Europas. Es wird eine ganze Weile dauern, bis das ganz verarbeitet ist. Wir sind dankbar und glücklich, daß wir dieses kleine Abenteuer erleben durften, und gleichzeitig schon gespannt, wo es das nächste Mal hingeht!