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Algerien 2024/25
Zurück zum Abschnitt 3
Tag 2 Tadrart

Am nächsten Tag geht es zu Fuß in die beeindruckende Wüstenlandschaft.

Die fremdartige Landschaft ist absolut sehenswert.

Eine große Heuschrecke hinterläßt ihre Spuren im Sand.

Gewaltiger Windkolk

Pyramide aus cremefarbenem Sand


Der sonnenverbrannte schwarze Fels passt gut zum leuchtend orangen Sand.

Der Sand bedeckt die Felsen wie ein großes Tuch.

Immer wieder treffen wir auf kleine Stellen mit Vegetation.

Sand in unterschiedlichen Farben

Ausblick über den Tadrart

Einmal mehr denke ich mir, daß ein Astronaut auf dem Mars wohl Ähnliches zu Gesicht bekäme.

Wir spazieren durch die desolate Landschaft.

Wandern im orangenen Meer

Leben im Sand

Strukturen

Die kleinen grünen Flecken deuten auf Grundwasser hin.

Eine Bügelfalte nach der nächsten...

Ibrahim und die Verfolgerin

Wieder einmal ein leckeres Mittagessen

Nach dem Mittagessen geht es ein kurzes Stück mit den Autos weiter - ein schöner Lagerplatz am Fuße einer hohen Düne erwartet
uns. Natürlich machen wir uns an deren Besteigung...


Am Kamm angekommen breitet sich unter uns völlig surreal die Ödnis aus. Es ist hier - etwa 200 Hm über der Ebene - relativ windig.
Ganz generell befindet sich eine gewisse Menge Sand in der Luft und erzeugt den Eindruck eines leichten goldenen Dunstes.

Abheben und losfliegen!

Die Sonne sinkt langsam zum Horizont hinab.

Wir besteigen am Kamm entlang noch die höchste Erhebung der Düne.


Die Spuren verraten unseren Weg.

Der Wind bläst den Sand vom Dünenkamm genauso wie man im Winter die Schneefahnen an den verschneiten Graten sehen kann.

Der Wind ist jedoch nicht stark genug, einen Baum zu entwurzeln.

Krähe im Sand...

...samt seitlicher Variante.

Am Rückweg liegt tief unter uns das Lager.

Abends haben wir die Gelegenheit, die Backkünste der Touareg zu bewundern. Das Brot wird im Sand über der Glut gebacken und
muß nach dem Fertigwerden zunächst gründlich abgeklopft werden.
Auch schön zu sehen ist die zusätzliche Beschwerung des Druckkochtopfes, der direkt auf der Glut zu stehen kommt, mit einem Stein.
Da sich der Wind mittlerweile gelegt hat, beschließen meine Frau und ich, statt im Zelt direkt im Freien zu schlafen - unsere
Daunenschlafsäcke geben das ja temperaturtechnisch gut her. In der Nacht können wir die Milchstraße bewundern, wenn wir unsere
Augen aufschlagen...
Tag 3 Tadrart

Der nächste Tag startet nach dem Frühstück wieder auf Schusters Rappen; es ist leider schon die letzte Wanderung dieser
Reise... An einem Felsen mit Gravuren und einem kleinen Fenster
entsteht das Bild von Abdel-Karim.

Der Sand schreit uns in seiner intensiven Farbe geradezu an.

Lang gezogene Dünen

Wir steigen hinab zur hellen Tonpfanne.

Hier ist ein Mensch aus dem Nichts entstanden! Die Wüste ist ein mysteriöser Ort...

Kurz vor Mittag steigen wir wieder in die Fahrzeuge ein, die uns nun noch an einige spezielle Orte des Tadrart fahren.
Wir bewundern den freistehenden Felsenbogen mit den vom Wind zerfressenen Oberflächen.

Interessante Formationen am Horizont

Erosion in allen Formen und Tönungen...


Zwei versteinerte Wächter im Nichts...

Auffällige Verwitterungen an unserem Mittagsplatz


Felsbuckel vor Sanddüne

Verlorener Baum

Verschiedenste Töne von Braun und Orange - ein Fest für die Augen

Zwei Felsköpfe, die miteinander sprechen

Wir kommen auch wieder an Gravuren vorbei - die Giraffen sind hier leider schon längst ausgestorben...

Nur wenig später zwängen wir uns durch einen schmalen Canyon - Erinnerungen an den Antelope Canyon werden wach.

Wieder ein besonderer Ort!

Unser Abendlager - das letzte in der Wüste - beziehen wir bei den Dunes Noires, den schwarzen Dünen. Graphithaltiger Sand mit
minimal anderen Eigenschaften als der orange findet sich hier insbesondere an den Kanten und Krümmungen der Dünen.

Er verleiht der Umgebung eine spezielle Stimmung...

Beinahe wirkt es so, als hätte der Wind den orangefarbenen Anstrich der Dünen an einigen Stellen heruntergewischt, und es
wäre der schwarze Grund darunter zum Vorschein gekommen.

An anderen Stellen hat man den Eindruck, als wäre schwarze Tinte ausgelaufen.
Wir errichten das Lager bei durchaus lebhaftem Wind; unsere Idee, eine weitere Nacht unter freiem Himmel zu verbringen, geben
wir aus dem Grund schnell auf. Des Nachts treffen immer wieder stärkere Böen auf die Zelte, und wir sind froh, einen gewissen
Schutz durch die Zeltwand zu genießen.

Das Frühstück am nächsten Morgen - übrigens schon das letzte in Algerien - macht der Wind ebenfalls zur Herausforderung.
Immer wieder bläst es uns Sand ins Gesicht, auf die Teller und insbesondere in Tassen und auf Brotbeläge. Unser Guide Martin,
der uns die ganze Reise mit seiner Ruhe und Gelassenheit begleitet hat, nimmt es stoisch. Ein bißchen Sand zwischen den Zähnen
ist ja auch beinahe so gut wie eine professionelle Zahnreinigung...
Der Abbau der Zelte nach dem Frühstück gestaltet sich dann auch noch spannend. Während ich die Taschen beiseite stelle,
höre ich meine Frau im Zelt aufschreien - ich drehe mich um und sehe, daß nur noch ihre Anwesenheit im Zelt verhindert, daß
letzteres eine Karriere als Flugobjekt einschlägt. Ich spurte zurück, und zusammen bauen wir es ab, so daß es dem Wind keine
Angriffsfläche mehr bieten kann. Zwei andere Zelte haben mehr Glück mit der Verwirklichung ihres Traumes, einmal Fliegen zu
dürfen. Sie taumeln wie riesige Bälle die Dünen entlang und werden mit einigem Schweiß von unserer Begleitmannschaft wieder
eingefangen. Nachdem alles wieder am richtigen Ort angekommen ist, satteln wir auf.

Ein letzter Blick von unserem Lagerplatz aus in die Wüste - und nun geht es in längerer anstrengender Fahrt schon wieder zurück nach
Djanet. Dort fahren wir den Stützpunkt unserer örtlichen Touareg-Agentur an, welche uns ein weiteres Highlight der Reise ermöglicht: Die
erste und auch einzige Dusche in Algerien! Wie neue Menschen sitzen wir nach diesem Luxus im sonnigen Innenhof des Stützpunkts
und entspannen uns nach der Autofahrt. Gleichzeitig setzt schon die erste Wehmut ein - um ein Uhr Nachts wird uns der Flieger
aus Djanet wieder zurück nach Algier bringen. Zuvor genießen wir noch ein paar Stunden im Ort, kaufen uns Datteln als Souvenir ein,
und haben ein letztes gemeinsames Abendessen auf den vertraut gewordenen Sitzmatten. Nach dem obligatorischen Wüsten-Tee verabschieden
wir uns von Abdel-Karim, Achmed und dessen ganzem Team und werden gegen Mitternacht an den Flughafen gebracht. Mit einem Zwischenstop in
Tamanrasset geht es weiter nach Algier, wo wir uns ein weiteres Mal wie Buchbinder Wanninger in dem Chaos zurechtfinden müssen. Leider
bestätigt sich der Eindruck, den wir schon beim Hinflug bekommen haben: Der Flughafen Algier ist der am schlechtesten gemanagte Airport,
der mir bisher untergekommen ist. Wir schaffen es schließlich doch noch, den Rückflug nach Frankfurt zu erwischen, und kommen am nächsten
Vormittag übernächtigt, aber wohlbehalten wieder in Deutschland an. Der Rückweg nach München per ICE verläuft gottseidank reibungslos, und
schon bald dreht sich die Waschmaschine...
Wieder einmal hat eine phantastische Reise ihr Ende genommen, und wieder einmal durften wir Landschaften erleben, die
spektakulär sind wie wenige andere - es war schlicht eine Wucht, was wir sehen konnten. Auch der Umgang mit unserer sympathischen Mannschaft
aus Tuaregs, das Lagerleben und natürlich der leckere Tee wird unvergessen bleiben. In den beiden Wochen ohne Strom oder Handyempfang, ohne
Übernachtung in einem echten Gebäude, dafür mit viel Natur und frischer Luft konnten wir perfekt vom Chaos der Welt abschalten und eine
wirklich schöne Zeit verbringen. Danke auch an Martin, der uns als Reiseleiter für Hauser beste Dienste erwiesen hat!
Algerien und die Sahara werden uns nach einer phänomenalen Reise in schöner Erinnerung bleiben!
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