Matthias Lepschi


Reisen
Über mich
Page in English
Nach oben

 

Bergsommer 2022 - Abschnitt 2

Wanderungen im Allgäu: Wannenkopf und Breitachklamm


Eine Hochzeitsfeier verschlägt uns für ein verlängertes Wochenende ins schöne Allgäu, genauer nach Tiefenbach. Wir genießen das Zusammensein mit den alten Bekannten, die wir coronabedingt schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen hatten. Untertags unternehmen wir zunächst eine Wanderung zum Wannenkopf.

Blick vom Gipfel. Bei der Wanderung finden wir Unmengen von Blaubeeren und Walderdbeeren vor - ich stehe sicher zwanzig Minuten in einem Schlaraffenland aus Beeren und stopfe mir den Magen voll. Dieses vegetarische Mogntratzerl leitet dann gekonnt auf den bevorstehenden Grillabend ein, bei dem wir endlich wieder einmal in personam anstoßen können.

Tags darauf geht es in die beeindruckende Breitachklamm.

Die Kühle in der Klamm kommt uns an dem heißen Sommertag gerade recht.

Der spektakuläre Einschnitt ist auf jeden Fall eine Reise wert; die Natur präsentiert sich hier sehr eindrücklich.

Berglauf Blomberg-Zwiesel


Die Kühle der Breitachklamm hätten wir uns gerne auch für den Berglauf zu Blomberg und Zwiesel gewünscht - leider vergebens. Also mußten wir die frühen Morgenstunden für den Lauf ausnutzen. Blick vom Rücken des Zwiesels Richtung Lenggries; Morning Glory!

Die letzten Meter zum Gipfel des Zwiesel

Immerhin finden wir auf dem Rückweg auf der Nordseite noch kühle Waldpassagen, in denen es sich formidabel dahintraben läßt.

Kärnten, Slovenien, Italien - drei Länder vom Weißensee aus


Unser nächstes verlängertes Wochenende führt uns nach Kärnten an den Weißensee. Zusammen mit Andreas, den wir auf der Dolpo-Tour kennenlernten, unternehmen wir von dort aus an drei Tagen Touren in drei Länder.

Außerdem dürfen wir die Gastfreundlichkeit seiner Eltern am Weißensee genießen, bei denen wir nach Strich und Faden verwöhnt werden. Am Ende des Kurzurlaubes werden wir - trotz ordentlicher körperlicher Betätigung - nicht abgenommen haben: Grillfleisch, Lasagne, nepalische Köstlichkeiten und diverse Jausen und Kuchen verhindern das sehr effektiv. Ein herzliches Vergelts' Gott dafür!

Am ersten Tag geht es mit dem Radl unter die Nordseite des Reißkofels und dann über den pfiffigen Normalweg zum Gipfel.

Insbesondere der schöne Grat zum höchsten Punkt ist ein Genuß.

Am Gipfel. Danke Andreas fürs Heraufbringen!

Tags darauf geht es - für uns als Premiere - nach Slovenien. Im Planica-Tal rollen wir zunächst mit den Rädern zur Tamar-Hütte - und können bereits hier den Jalovec bewundern, der gewaltig über dem Talgrund thront.

Wir steigen zur Kugy-Scharte auf, wo mir die für Slovenien typischen Stift-Ver"sicher"ungen den kalten Schauer über den Rücken treiben. Es wird eine ganze Zeit dauern, bis ich mich an so etwas gewöhnen kann! Andreas startet von hier in die Überschreitung des Jalovec, während wir die Runde andersherum gehen und ihn am Nordostgrat erwarten - im Bild das Ende des Grates.

Quasi nebenan liegt der Mangart, ein anderer großer Name der Region.

Panorama - die Steilheit der Umgebung ist enorm.

Nicht weniger steil ragen die Berge auch tags darauf auf, diesmal jedoch in Bella Italia. Andreas hat den Monte Nabois grande im Sinn, der im Bild etwas heller gefärbt dem gewaltigen Wischberg vorgelagert ist. Wir werden den Gipfel im Wesentlichen von links her kommend knapp hinter dem Grat besteigen.

Zunächst ist aber die größte Herausforderung für mich, mich selbst davon zu überzeugen, mit den schweren Beinen der Vortage von der Hütte, die wir nach einiger Zeit erreichen, loszulaufen. Der verführerische Kaffeeduft stärkt den inneren Schweinehund enorm... Ich kann mich dann doch noch überwinden, und wir starten in die Tour, die sich zunächst durch die Latschen schlängelt, die im Blick auch den Ostrücken des Berges gut sichtbar sind. Der Wischberg steht wie ein riesiger grauer Wächter daneben.

Auf dem Weg nach oben: Edelweiß!

Nach dem Weg nach oben: Gipfelglück, aber auch leichte Besorgnis. Wird das Wetter halten?

Der Blick hinüber in die gewaltigen Abbrüche des Wischbergs

Wir steigen den steilen Steig südseitig zur Wischberg-Scharte hinab, und wenden uns dann nach Osten zurück Richtung Hütte. Dabei werden wir von einem deutlich angepassteren Kletterer betrachtet. Der neugierige Steinbock läßt uns bis auf fünf Meter herankommen, ehe er mit zwei drei großen Sätzen den Pfad freigibt. Wir laufen zum Auto zurück, und ich bin froh, daß nach drei durchaus anstrengenden Tagen die Beine nun ausruhen dürfen.

Nach einem letzten formidablen Mahl am Weißensee rollen wir pumpsatt und glücklich von Kärnten wieder zurück ins Tirol. Allein das Wetter spielt nicht wirklich mit; nach Lienz fahren wir durch winterlich anmutende Landschaften; Hagel hat die Wiesen und die Straße in weiß getaucht. Gottseidank geraten wir nicht in eine aktive Hagelzelle, sondern "nur" noch in sintflutartige Regenfälle. Wir sind insbesondere froh, noch über den Pass Thurn zu kommen; an der Passhöhe strömt das Wasser etwa 10 cm hoch quer über die Straße. Ich kann mich in der Dunkelheit nur noch an den Begrenzungspfosten und den Leitplanken orientieren. Glücklicherweise läßt der Regen nach Kitzbühel nach, und wir kommen spätabens glücklich in München an. Ein hervorragender Kurzurlaub geht zu Ende!

Notkarspitze


In der näheren Umgebung geht es dann ein paar Tage später - etwas weniger steil, aber dennoch sehr reizvoll - auf die Notkarspitze.

Zusammen mit einem Arbeitskollegen genießen wir den weiß-blauen Tag bei der Gipfelbrotzeit. Der Abstieg über das Gießenbachtal rundet die Tour dann ab.

Karwendelsteig mit Predigtstuhl


Verlängertes Wochenende - Freitag am Berg: Unter dieser Prämisse laufen wir eben am Freitag an der Mittenwalder Hütte vorbei auf den Karwendelsteig ein. Die obere Wettersteinspitze, das Leutascher Platt samt Torspitzen und Öfelekopf, Gehrenspitze und Hohe Munde leuchten in der Morgensonne.

Der Karwendelsteig führt teilweise etwas ausgesetzt in der Westflanke der Westlichen Karwendelspitze nach oben.

Er mündet rechts im Bild neben der Gondelstation in das kleine Kar. Wir verzichten auf den erneuten Gipfelbesuch der Westlichen Karwendelspitze - dort geht es aufgrund der Seilbahnbenutzer ohnehin schon gehörig zu - und laufen unterhalb des Gipfels hinüber ins Dammkar.

Dort genehmigen wir uns eine kleine Pause - im Wesentlichen etwa dort, wo wir auch schon auf der Skitour ins Dammkar pausiert hatten.

Danach hatschen wir das Dammkar hinab, halten uns aber tendenziell eher rechts. Wir wollen nämlich direkt aus dem Kar zum Predigtstuhl aufsteigen.

An dessen Gipfel werden wir von Blumenschönheiten erwartet.

Wir machen eine weitere kleine Pause und lassen den Blick über Mittenwald und die Kaserne schweifen. Danach geht es in Richtung Hochlandhütte hinunter, die wir aber nicht ganz erreichen, sondern kurz vorher Richtung Bankerl abbiegen. Schließlich platteln wir den Rest des Weges mühselig zum Parkplatz hinaus - oh wie schön wäre jetzt ein Fahrrad...


Im Gaistal zu Seeben- und Drachensee - samt Igelskopf


Weiter geht es zur Unterkunft in Leutasch. Für den Samstag erwartet uns gemäß des Wetterberichtes eine unbeständige Situation mit Regen ab Mittag. Wir machen uns daher an eine Radtour zum Seebensee. Wolkenfetzen setzen die hohen Wände des Gaistals eindrucksvoll in Szene.

Auch um den Wetterstein wabert es geheimnisvoll.

Am Seebenee deponieren wir die Räder und machen uns an den Anstieg zur Coburger Hütte.

Unterhalb des Hauses haben wir die Möglichkeit, unsere Beine hochzulegen und den Drachensee zu bewundern. Anschließend geht es - in Erwartung des baldigen Regens - wieder nach unten zu den Drahteseln.

Dann die Planänderung: Ein Update der Wetterberichte spricht von einem trockenen Zeitfenster bis drei Uhr nachmittags! Wir entscheiden uns, in das Igelskar zu wandern, welches vom Breitenkopf im Bild gegen Osten hin begrenzt wird. Wer genau hinsieht, entdeckt auch die Breitenkopfhütte, die kleinste DAV-Selbstversorgerhütte, in einen ehemaligen Stolleneingang hinein gebaut.

Vom Kar aus besteigen wir den Igelskopf und dokumentieren den Gipfel mit den Tajaköpfen im Hintergrund.

Danach geht es wieder zu den Rädern zurück, und an einer wolkenverhangenen, mit Wasserstreifen gezeichneten Hochwand vorbei an unsere Unterkunft.

Am nächsten Tag ist das Wetter noch instabiler gemeldet als am Samstag. Wir machen mit einem Berglauf um das Hochmoos das beste daraus, ehe es wieder zurück nach München geht.


Überschreitung Geierköpfe


Traumwetter hingegen erwartet uns bei unserer nächsten Tour über dem Plansee: Die Überschreitung der Geierköpfe steht an. Im bereits herbstlich anmutenden Morgen steigen wir über dem nebelverhangenen Gewässer an.

Elfe in der Morgensonne

Kurz vor dem Westgipfel präsentiert sich der Plansee dann in blauer Pracht - ebenso wie die umgebenden Berge.

Am Gipfel

Wir machen uns an die Überschreitung in östlicher Richtung. Das ein- oder andere Mal müssen wir die Hände zu Hilfe nehmen.

Ein größerer Abbruch wird südseitig umrundet, siehe naheliegender Weg im Bild.

Im Rückblick vom Ostgipfel die gemachte Strecke. Nach einer Pause machen wir uns an die nächste Herausforderung, nämlich das Auffinden der besten Abstiegsroute vom Ostgipfel durch den unvermeidlichen Latschenverhau. Wir meistern auch dieses Problem (unter Vergießen nicht wenigen Schweißes) und stoßen auf den Pfad, der durch die Südseite unterhalb der Geierköpfe zieht. Diesem folgen wir zurück zum Plansee, in welchem wir unsere gut bedienten Füße abkühlen. Danach rollen wir wieder zurück in die Isarmetropole.


Über das Raueck zum Heimgarten








Ausgehtour nach Nepal: Sonnenbaden in der Soiernwanne