Matthias Lepschi


Reisen
Über mich
Page in English
Nach oben

 

Bergsommer 2025 - Abschnitt 2

 Zurück zum Abschnitt 1

Trail Ammerschlucht


Paßt ein Bericht über einen Schluchten-Lauf in die Rubrik Bergsommer? Eine passende Antwort darauf habe ich nicht; dessen ungeachtet ist der Lauf durch die Ammerschlucht immer ein paar Bilder wert.

Waren wir beim letzten Mal noch von Peiting aus in die Schlucht gelaufen, ging es diesmal von Rottenbuch aus los. Die Wege am durchaus steilen Ufer sind rassig und machen wirklich Spaß.

Nahe der Holzbrücke - der Blick auf ein kleines Stück beinahe naturbelassenen Flusses...

Nach der Runde statten wir der Kirche in Rottenbuch einen Besuch ab und bewundern die schöne Orgel.

Danach geht es weiter in die Heimat im Allgäu. Das kleine Blockhaus erwartet uns für eine stimmungsvolle Übernachtung mit Vollmond und Glühwürmchen.

Langes Wochenende im Lechtal


Eine ganze Weile dauert es nun, ehe wir wieder in die Berge kommen. Teilweise verhindert regnerisches Wetter die Ausfahrt in die Höhe, teilweise sind es hochsommerliche Temperaturen, die uns eher in der Nähe der Münchner Badeseen festhalten. Wie schön, daß es im Münchner Norden eine ganze Handvoll davon gibt.

Endlich aber rollen wir nach Warth im Lechtal und starten um sechs Uhr früh von Lechleiten den Aufstieg zum Biberkopf. Der felsige Kopf wirkt von der Südseite her schroff und nicht einfach zu besteigen.

Bevor wir uns ganz nach oben mogeln, haben wir noch eine Begegnung mit einem Steinbock. Der König des Bergs liegt direkt auf dem Weg und macht erst nach einer kleinen Weile Anstalten, uns den Pfad freizumachen. Ich hüte mich, dem Bock zu nahe zu kommen - die nähere Gesellschaft zu seinen Dreiviertel-Meter-Hörnern suche ich nun wirklich nicht...

Nach dem kurzen ausgesetzten, aber mit Drahtseil versicherten Grätle geht es steil bergan.

Rückblick aufs Grätle

Um acht Uhr sind wir am Gipfel und genießen unser Frühstück in der Morgensonne.

Da die Bedingungen gut sind, geht es danach zum Rappenseekopf weiter.

Am Gipfel erkennen wir im Tiefblick schon unser nächstes Ziel - die gleichnamige Hütte erwartet uns zur Stärkung.

Natürlich kommen wir im Rückweg Richtung Lechleiten zum legendären Mutzentobel (den ich bei feuchten Bedingungen durchaus als nicht ganz ungefährlich einstufen würde).

Wir haben Spaß an dem tiefen Graben samt seiner schönen Flora.

Nach der langen Tour kommen wir in Warth bei unserer Unterkunft an und verbringen einen ruhigen Abend. Der Wetterbericht verheißt für den nächsten Tag nichts Gutes...

In der Tat drehen wir am nächsten Morgen um halb neun in der Früh keine 200 Meter weit gekommen bald wieder um - starke Böen kündigen ein Gewitter an. Kaum wieder in der Unterkunft, geht das Spektakel auch schon los. Wir machen uns einen ruhigen Vormittag und warten das Schlechtwetter ab.

Gegen Mittag verzieht sich das üble Wetter, und wir starten erneut in eine Wanderung hinauf zum Wannenkopf. Mehr als einmal pausieren wir zum Beerenpflücken.

Nach einer Weile steht unser gestriges Gipfelziel beeindruckend vor uns - der Biberkopf macht einfach eine gute Figur.

Richtung Lech entfaltet sich eine liebliche Berglandschaft, als wir zur Alm Bürstegg wandern.

Am Lech angekommen geht es entlang des gleichnamigen Weges wieder zurück nach Warth.

Wir verlassen den jungen Fluß, nicht ohne zuvor noch die müden Beine in das kalte Wasser gesteckt zu haben. So erfrischt ist auch der letzte Anstieg nach Warth hinauf gut zu bewältigen.

Der nächste Tag erwartet uns mit gemischtem Wetter, um nicht zu sagen, mit norwegischen Bedingungen. Dem Widderstein rinnt das Wasser des gestrigen Regens über sein felsiges Gesicht - wohl dem, der heute nicht an den Fels greifen muß. Wir beschließen, das Warther Horn zu erwandern, ehe dann zum Mittag hin voraussichtlich der nächste Regenguß herunterkommt. Über das Skigebiet kommen wir flott bergan und stehen bald vor dem letzten Aufbau zum Gipfel.

Wir sind nicht die einzigen auf dem Weg nach oben; ein Salamander hat ähnliche Pläne.

Endlich stehen wir am Gipfel. Noch ist es trocken...

Das Berghuhn sieht ebenso wie wir kein wirklich großartiges Fern-Panorama.

Dafür fallen einem kleine, aber feine Details in unmittelbarer Nähe ins Auge.

Bei leichtem Getröpfel steigen wir wieder ab und genehmigen uns im Skigebiet noch Kaffee und Apfelstrudel. Danach tuckern wir gemütlich das Lechtal hinab wieder zurück nach München.

Berglauf Bodenschneid-Brecherspitz


Den nächsten Ausflug in die Berge gönnen wir uns unterwöchig - am Nachmittag nehmen wir uns Zeit für den Berglauf zu Bodenschneid und Brecherspitze. Bei durchaus dampfig-heißen Bedingungen arbeiten wir uns unter einem hohen Zoll an Schweiß nach oben.

Ab dem Bodenschneid-Haus wird es dann - dem Herrn sei Dank! - etwas kühler, und wir kommen bald zum großen Kreuz der Bodenschneid.

Jetzt beginnt der angenehme Part der Tour; wir laufen bei bester Fernsicht den Grat nach Süden.

An der Krettenburg vorbei geht es dann über den Westgrat hoch zur Brecherspitze. Unter uns liegt still der Spitzingsee vor dem Sonnwendjoch.

Am Gipfel der Brecherspitze gibt es dann eine kleine Rast in der Sonne. Wunderbar!

Im Osten steht der felsige Wendelstein am Horizont.

Wir bewegen uns über den Nordgrat zur Ankelalm hinab. Dort gibt es noch ein dringend benötigtes Kaltgetränk und den bis dato besten Zwetschgendatschi der Saison. So gestärkt sind die letzten Meter hinab zum Parkplatz ein Kinderspiel, und wir rollen am Abend zurück an die Isar.

Bayrischer Wald um Lam: Pfade und Beeren


Die Tage sind schon wieder etwas kürzer geworden, als es uns wieder einmal in den Bayrischen Wald zieht. An einem regnerischen Freitag erreichen wir Lam und checken in unserer Unterkunft ein, ehe wir eine kleine Laufrunde starten.

Was wäre der Bayrische Wald auch ohne Regen und wolkenverhangenem Himmel...

Wir können die Runde hinauf zum Sattel und dann weiter zu Maria-Hilf aber dennoch genießen. Die Luft ist hervorragend, und außerdem fühlen wir uns an Norwegen erinnert.

Am nächsten Tag machen wir uns dann an eine größere Runde hinauf zum Osser. Gefühlt alle fünfzig Meter kommen wir an frei wachsendem süßem Proviant vorbei.

Bald schon sind die Finger blau vom ständigen Pflücken der Köstlichkeiten.

Waren die ersten Meter von Lam aus noch in den Wolken zu laufen, so kommen wir nun langsam hinauf zur Sonne. Das Licht in den Resten der Nebelschwaden erzeugt eine wundervolle Stimmung.



Wieder einmal würde es uns nicht wundern, auf Elfen zu treffen.

Korallen-Pilz

Die Dichte an Heidelbeeren ist beeindruckend.

Auch der Weg kann sich sehen lassen. Bei diesen Pfaden macht jeder Meter Spaß.

Bald kommen wir an der Grenze zu Tschechien an, der wir bis beinahe zum Gipfel des Osser folgen.

Oben angekommen können wir zwischen den Wolkentürmen einen Blick ins Tal erhaschen.

Wir laufen über den Kleinen Osser weiter zum Sattel.

Von dort zieht dann als abschließendes Highlight noch einmal ein traumhafter Pfad durch die bemoosten Felsen am Kamm entlang.

Mir wird klar, warum der Lamer Winkel bei den Bergläufern so beliebt ist - welch eine tolle Umgebung!

Auch der nächste Tag bietet hervorragende Blicke; dieses Mal am Mühlriegel. Wir laufen mit den schweren Beinen vom Vortag gemütlich unsere kleine Abschlußrunde des verlängerten Wochenendes.

Der Riegel steht wie ein trockenes Riff in einem Meer von Bäumen.

Bevor wir im Osserbad die müden Beine im Warmwasserbecken entspannen, schlagen wir uns auch hier noch einmal den Bauch mit Heidel- und Brombeeren voll. Ganz offensichtlich haben wir dazu genau den richtigen Zeitpunkt erwischt.

Nach dem Einweichen im Bad genehmigen wir uns noch Kaffee und Kuchen in Arrach, ehe wir in Ruhe nach München zurück rollen.

  Weiter zum Abschnitt 3