Matthias Lepschi


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Bergwinter 2019/20

Sonntagsköpfl in Hochfügen


Nach angenehm faulen drei Wochen nach der Ecuador-Reise startet die Skitourensaison in Hochfügen. Anlaß ist der Geburtstag einer Kollegin, die es auch nicht mehr erwarten kann, endlich wieder auf Schnee unterwegs zu sein.

Bei schönen, beinahe frühlingshaft warmen Bedingungen erreichen wir den Gipfel des Sonntagsköpfls. In der Nachmittagssonne verbringen wir dort eine gemütliche halbe Stunde, bevor es an die ruppige Abfahrt geht. Immerhin - auch nach einem halben Jahr Pause funktioniert das Skifahren noch so einigermaßen...

Hohe Köpfe bei Ischgl


Eine Woche später geht es bei ähnlich schönen Bedingungen in der Nähe von Ischgl weiter. Mit einem Arbeitskollegen nehme ich mir die Hohen Köpfe vor, bei denen ich im letzten Jahr aufgrund schlechten Wetters umdrehen mußte. Heute paßt aber alles zusammen...

...und wir kommen über das weitläufige Gelände überhalb der Friedrichshafener Hütte gut voran.

Am Gipfel der Hohen Köpfe präsentiert sich ein schönes Panorama über Verwall und Silvretta. Die anschließende Abfahrt gehen wir sehr vorsichtig an - unter dem Neuschnee lauern doch noch einige Steine. Wir kommen ohne größere Kratzer am Auto an und freuen uns über die schöne Tour.

Die nächsten zwei Tage verbringen wir traditionsgemäß mit Kollegen aus der Abteilung beim Skifahren in Ischgl. Zwar sind einige Anlagen wegen des starken Windes nicht offen - dies tut aber der erwartungsgemäß guten Stimmung keinen Abbruch. Mit schweren Beinen geht es danach zurück nach München in den Jahresendspurt im Büro.

Tannheimer Tal: Kühgundkopf und Ponten


Bald darauf - genauer gesagt direkt nach den Weihnachtsfeiertagen - startet dann die Skitourensaison "um die Ecke" im Tannheimer Tal. Wir steigen von Schattwald aus in nebligen Bedingungen über die Skipiste auf, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht für den Skibetrieb freigegeben ist. Knapp über der Bergstation der Wannenjochbahn...

...durchstoßen wir die Wolkendecke und blicken von oben auf den nebligen Kessel des Tannheimer Tales.

Nur Minuten später steigt die Sonne über der Rohnenspitze auf. Endlich kommen wir aus dem frostigen Schatten heraus!

Bald darauf stehen wir bereits am Kreuz des Kühgundkopfes.

Mit Reif und Anraum geschmückt bietet das Kreuz eine schöne Kulisse über dem Wolkenmeer.

Wir steigen noch ein paar Meter weiter zum höchsten Punkt des Kühgundkopfes auf, bevor es dann an die schöne Abfahrt mit knapp 10 cm Pulverauflage geht. Auf Höhe des Jochstadels münden wir auf die unpräparierte Skipiste ein und ruckeln auf dieser bis zum Parkplatz zurück.

Am nächsten Morgen steht mit dem Ponten ein Nachbar des Kühgundkopfes auf dem Programm. Wir bewältigen den schattigen Anstieg auf Skiern an der Stuibenalpe vorbei bis in das Joch zwischen Ponten und Bschießer und sind froh, dort endlich Sonnenstrahlen abzubekommen. Die letzten Meter zum Gipfel legen wir zu Fuß zurück.

Der Lohn für die Mühen: Wieder mal ein traumhaftes Panorama!

Vom Gipfelkreuz des Ponten mache ich dann noch nebenstehende Aufnahme meiner besseren Hälfte, die auf dem höchsten Punkt des Ponten die Aussicht genießt. Danach machen wir uns an den Abstieg zum Skidepot, und von dort weiter an die Abfahrt zur Stuibenalpe. Dort angekommen beschließen wir spontan, noch einmal zum Jochstadel aufzusteigen und dort auf der Sonnenterrasse gemütlich einzukehren. Bei den wolkenlosen Bedingungen kommen wir uns vor wie auf einer Frühjahrstour.

Danach schwingen wir zufrieden zum Parkplatz hinunter und rollen zurück in die Isarmetropole.

Frauenwand in Hintertux


So schön die Touren im Tannheimer Tal auch waren - es ist klar, daß die Schneesituation in den tiefen Lagen problematisch ist. Daher sind wir froh, den Jahreswechsel in Hintertux zu verbringen. Dort steht am Silvester mit der Frauenwand ein Standard auf dem Programm, der auch bei schneearmen Bedingungen machbar ist. Die Frauenwand (bzw. auch Weiße Wand) kann nämlich als Pistentour im Hintertuxer Skigebiet unternommen werden. Nach dem Aufstieg über die Waldabfahrt (vor dem Tages-Start des Skibetriebes) führt die Route leicht abseits der Pisten zum Tuxer-Joch-Haus, macht dort einen Links-Knick, läßt die höchste Bergstation in diesem Teil des Skigebiets links liegen und leitet dann noch etwa 200 Hm durch ein Winter-Wunderland zu den nahe beisammen liegenden Gipfeln der Frauenwand bzw. der Weißen Wand.

Kurz vor dem Gipfel der Frauenwand - wieder einmal hervorragendes Wetter.

Am Ziel angekommen!

Wir genießen die letzte Skitour des Jahres 2019 mit Fernblicken über Wipptal und die Stubaier. Danach fahren wir zum Tuxer-Joch-Haus ab und gönnen uns dort eine kleine Erfrischung. Schließlich rauschen wir bis nach Hintertux vor das Hotel hinunter und freuen uns auf den Silvester-Abend dort.

Skitouren im Obernbergtal


Kurz nach Neujahr geht es dann - mal wieder - ins Obernbertal. Gegen Mittag starten wir die erste Tour gleich am Eingang des Tals: Der Sattelberg. Die ehemalige Skipiste erlaubt auch bei schneearmen Bedingungen durch ihre nordseitige Lage eine Abfahrt ohne Steinberührung. Leider erleben wir einen trüben Tag, und an den windexponierten Stellen, insbesondere dem Gipfel, blicken wir über beinahe freigeblasene Flächen. Aber was solls - immerhin ein Tag an frischer Luft!

Tags darauf bewegen wir uns vom Fradertal aus zunächst auf den Niedererberg, und danach weiter zum Fradersteller. Beide Gipfel erleben wir im Blindflug - Wind und Wolken gestalten die Sache eher widrig.

Die Sonne sehen wir endlich am nächsten Tag wieder. Wir nehmen die Tour zum Grubenkopf in Angriff. Kurz nach Beginn zeigt sich der Tribulaun mit einer gewaltigen Schneefahne, die zwar schön anzuschauen ist, jedoch schon einen Vorgeschmack auf die Windsituation in der Höhe gibt.

Immerhin haben wir im Gegensatz zu den letzten beiden Tagen eine schöne Sicht.

Weiter oben bewahrheitet sich die Befürchtung, die die lange Schneefahne am Tribulaun ausgelöst hat. Der Wind wächst sich zu einem Höhensturm aus, und wir legen alle verfügbaren Kleidungsstücke an.

Etwa 50 Hm unter dem Gipfel, bereits am Grenzkamm zu Südtirol angekommen, beschließen wir dann die Umkehr. Der Sturm zerrt an unseren Skiern, sobald wir diese vom Boden anheben. Wir fahren angefellt ein paar Meter unter den Kamm ab, verpacken die Steighilfen in den Rucksack, und fahren durch die Böen vorsichtig ins Tal ab. Erst im Talgrund auf Höhe des Obernbergsees ist von dem wilden Wetter nichts mehr zu spüren - eine abenteuerliche Tour ist zu Ende.

Für die Mühen und widrigen Bedingungen der letzten drei Touren werden wir dann am darauffolgenden Dreikönigstag entschädigt; bei nur leichtem Wind und strahlend blauem Himmel nehmen wir die Rötenspitze in Angriff. Wir erleben einen traumhaft schönen Anstieg, der erst zum Gipfel hin einige abgeblasene Passagen aufweist.

Am Ziel!

Oben angekommen bietet sich uns ein tolles Rundumpanorama - im Süden zeigen sich am Horizont bereits die Zacken der Dolomiten. Die Abfahrt zeichnet sich dann durch frühlingshafte Bedingungen aus; die Schneeauflage wird in der Sonne bald stoppig und schwer, die steilen Südseiten wirken nicht mehr zu Hundert Prozent stabil. Trotzdem genießen wir den Weg nach unten und kommen mit leuchtenden Augen am Auto an. Danach geht es noch vor der großen Blechlawine zurück in die bayrische Hauptstadt.

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