Matthias Lepschi


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Bergwinter 2020/21 - Abschnitt 1

Wank


Die Kategorie "Bergsommer" passt bei unserem nächsten Ausflug dann nicht mehr wirklich - am Wank werden wir früh morgens von Eis und Reif begrüßt. Willkommen also im Bergwinter 2020/21!

Die Bäume sind durch einen ersten Schneefall schon angezuckert und liefern im tiefstehenden Licht prachtvolle Fotomotive.

Ähnlich idyllisch bietet sich uns die Aussicht Richtung Karwendel dar.

Zu Füßen der Zugspitze liegt Garmisch noch ohne Schnee im Talkessel - aber nur knapp über der Talsohle erkennt man am Kramer die Schneegrenze. Der Winter hat ein erstes Signal gesetzt, und wir sind gespannt, wie es weitergeht.

Pleisenspitze


Für Ende November bislang eher ungewöhnlich - eine Tour auf die Pleisenspitze! Aber der Klimawandel verschiebt einige Grenzen und macht eine Anpassung des Tourenplanes nötig. Wir starten in der schattigen und überreiften Umgebung der jungen Isar in Scharnitz.

Ein Baumheiliger begegnet uns auf dem Weg zur Pleisenhütte.

Nach langem und schweißtreibendem Anstieg stehen wir im schönsten Sonnenschein auf dem Gipfel der Pleisenspitze.

Blick in Richtung Birkkarspitze ins Herz des Karwendels.

Auch zur anderen Seite hin bietet sich Richtung Wetterstein ein hervorragendes Panorama.

Hochplatte


Auch die nächste Tour können wir bei perfekten Wetterbedingungen durchführen - sieht man einmal von den ersten 100 Höhenmetern aus dem Granswangtal heraus ab, die wir in kalten Reifbedingungen im Nebel zurücklegen. Bald stehen wir jedoch über der Suppe und können erahnen, daß uns weiter oben perfekte Bedingungen erwarten.

Und in der Tat stehen wir vor der eigentlichen Überschreitung der Hochplatte auf der Ostseite des langen Grates in strahlendem Sonnenschein. Nach Norden hin verbirgt ein grenzenloses Wolkenmeer den Forggensee und seine Umgebung.

Neben uns genießt auch eine Gemse den schönen und in der Sonne relativ warmen Tag.

Der Weg zum Gipfel ist insbesondere in den Schattenpassagen teils eisig und glatt. Die Grödel, die wir vorsichtshalber eingesteckt haben, kommen daher auch zweimal zum Einsatz, ehe wir auf dem schmalen Gipfel stehen.

Im Rückblick nach Osten stehen die Ammergauer Gipfel wie Inseln aus dem Nebel-Ozean...

...und nach Westen hin stehen auch die Tannheimer da wie ein fernes Eiland.

Weiter geht es über eine kurze seilversicherte Stelle gen Westen.

Das Fensterl markiert dann den Wendepunkt. Statt zum Gipfel der Krähe weiterzuwandern, schwenken wir wieder gegen Osten und laufen südlich der Hochplatte zurück Richtung Graswangtal.

Dort liegt der Parkplatz noch immer unter einer - wenn auch dünnen - Nebeldecke, wie im nebenstehenden Bild zu erkennen ist. Sobald wir den Dunst betreten, wird es auch wieder ordentlich kühl. Immerhin haben wir aber ja über den Tag verteilt genug Sonne abbekommen, so daß wir dies verschmerzen können. Den Weg nach Hause legen wir dann in neblig-trüber Umgebung zurück.

Pistenskitour am Kreuzeck


Etwas mehr Schnee in diesem warmen Frühwinter ist auf den Pisten der Skigebiete zu finden. Diese sind zwar aufgrund der Corona-Lage geschlossen - natürlich sehen die Betreiber dennoch zu, die Abfahrten für den Saisonstart im neuen Jahr bestens zu präparieren. In Summe ergibt das eine gute Möglichkeit, endlich wieder die Tourenski zum Einsatz zu bringen.

Ich nutze die Chance am Kreuzeck in Garmisch an einem Montag, will ich mir doch den gewaltigen Ansturm ersparen, den man am Wochenende zuvor medienwirksam erleben durfte. Nach der langen Sommerpause erreiche ich den Skitunnel erwartungsgemäß ordentlich schnaufend...

Am Kreuzeck-Haus angenommen schweift der Blick über das darunterliegende Garmisch. Danach stärke ich mich mit Kaffee und einer Nußecke - dankenswerterweise werden diese Snacks zum Mitnehmen angeboten. Während ich gemütlich an der sonnenbeschienenen Hauswand sitze und zufrieden den Kaffee schlürfe, zieht mein Blick Richtung Osterfeldkopf weiter. Einige andere Tourengeher verlängern ihren Aufstieg dorthinauf, und ich bekomme trotz meiner bereits müden Beine auch noch Lust auf ein paar Höhenmeter mehr.

Der Weiterweg vom Kreuzeckhaus führt erst leicht abfallend in eine schattige Wegpassage, zieht danach aber in schönstem Sonnenschein weiter.

Den Osterfelderkopf mit der Bergstation der Alpspitzbahn erreiche ich dann aber trotz der guten Bedingungen nicht mehr. Meine Beine verlangen immer deutlicher ein Ende des Anstiegs, und so nehme ich mir - mit einigen anderen Tourengehern - einen kleineren Nachbargipfel des Osterfelderkopfes als Umkehrpunkt. Die Alpspitze mit der schattigen Nordseite thront über uns.

Nach einer kurzen Pause wird abgefellt, und ich mache mich an die lange Abfahrt. Die Bedingungen auf der Piste sind ausgezeichnet, und so stehe ich noch vor dem Mittagsläuten wieder am Parkplatz in Garmisch.

Vierter Advent an Friederspitz und Frieder


Die Skitour am Kreuzeck bleibt ein kurzes Intermezzo auf Ski - die Schneelage wird in den folgenden Tagen mangels neuer Niederschläge nicht üppiger. Wir gehen daher auf unserer nächsten Tour auf Schusters Rappen wieder einmal die Kombination aus Friederspitz und Frieder an.

Erst kurz unter dem ersten Gipfel nimmt die Schneemenge zumindest teilweise zu - der Hang ist ein einziger großer Zebrastreifen.

Nur kurz verweilen wir am windigen Gipfel des Friederspitzes - es geht unmittelbar zum Frieder weiter. Im nordseitigen Abstieg liegt zwar etwas mehr vom weißen Gold, aber auch hier kann man nicht von einer geschlossenen Schneedecke sprechen.

Am Gipfel des Frieder - wir sind durchaus um die zusätzlichen Jacken froh...

Panorama von Zugspitze über Kreuzspitze nach Norden - durchaus sehenswert und ein schönes Erlebnis an einem vierten Advent!

Kurz unterhalb des Friedergipfels finden wir eine sonnige und windgeschützte Stelle, an der wir endlich die verdiente Brotzeit machen können. Aber selbst hier wird es nach einer Viertelstunde ungemütlich frisch - wir starten den Heimweg. Nachdem wir wieder am Friederspitz vorbeigekommen sind, gehen wir - anders als bei unserem Zustieg von Osten her - nach Süden weiter. Eine kleine Hochfläche vor uns verbreitet winterlich-weißes Ambiente vor dem Panorama der Zugspitze.Danach führt ein Pfad in unzähligen Serpentinen wieder ins Tal hinab. Die Sonne steht bereits tief am Himmel, als wir am Parkplatz ankommen und die Heimfahrt nach München antreten.

Jahresausklang im Allgäu: Wertacher Hörnle und Riedberger Horn


Nachdem die Weihnachtsfeiertage Corona-bedingt sehr ruhig und ohne Besuch der Allgäuer Verwandtschaft verlaufen waren, holen wir letzteres zwischen den Jahren in kleinen Kreisen nach. Um der massiven Aufnahme der Kalorien dabei wenigstens ein bißchen etwas entgegenzusetzen, rahmen wir den Besuch in zwei Skitouren ein. Zunächst kommt das Wertacher Hörnle an die Reihe. Bei grenzwertig dünner Schneeauflage laufen wir den gewohnten Weg nach oben.

Am Gipfel angekommen genießen wir ein paar Minuten im Sonnenschein - und fürchten gleichzeitig die Abfahrt über Gras, Stock uns Steine...

Unten angekommen werden wir glimpflich aus der Nummer herausgekommen sein - es gibt nur kleinere Verluste an den Belägen zu betrauern. Diese waren für nebenstehendes Gipfelpanorama zu verschmerzen...

Tags darauf suchen wir uns ein Ziel, welches erwartungsgemäß etwas mehr Schnee aufweisen sollte - das Riedberger Horn wollen wir vom relativ hoch gelegenen Grasgehren angehen. In der schönen Morgenstimmung laufen wir auf unser Ziel zu, welches von der tiefstehenden mit rosa Wolken gekrönt wird.

Der Blick zum Sonnenaufgang zwischen den Wolkenbänken über dem Obersdorfer Kessel ist phänomenal.

Auf den letzten Metern zum Gipfel wird der Gipfel dann direkt beschienen.

Die intensive Lichtstimmung ist einfach wunderbar!

Leider ist auch hier am Riedberger Horn die Abfahrt noch nicht wirklich tief eingeschneit. Wir müssen die Schwünge mit großer Vorsicht setzen; immer wieder schauen Gras oder Buschwerk aus der Schneedecke hervor. Dennoch kommen wir zufrieden am Parkplatz an und freuen uns üer eine gelungene Kurz-Skitour.

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