Matthias Lepschi


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China 2024

Bejing

Nachdem wir viele Geschichten und Erzählungen über das Land der Mitte gehört haben, beschließen wir, uns ein eigenes Bild über das riesige Land zu machen. Mitte Oktober hebt unser Flieger von München Richtung Bejing ab, wo wir etwa elf Stunden später aufsetzen. Nach dem Kennenlernen der netten deutsch-schweizerischen Reisegruppe bringt uns Leo, unser örtlicher Reiseführer, zur ersten Unterkunft in der Hauptstadt. Wir stellen unser Gepäck ins Zimmer und machen uns gleich zu einen ersten Spaziergang in die Stadt auf.


Die vielen Zweiräder stechen uns sofort ins Auge. Ganze Leihradflotten bevölkern die Straßen, kombiniert mit meist elektrischen Rollern. Während man erstaunlich wenige Helme zu Gesicht bekommt, erblickt man viele Bettdecken-artige Überzüge bei den Rollern - sehr kuschelig.

Im Viertel Dashilan treffen wir auf eine bunte Mischung aus Tradition und moderner Comic-Kultur.

Die Boulevards sind schmuck herausgeputzt und bieten viele interessante Themen.

Eine etwas kleinere Nebengasse mit durchaus touristischem Angebot. Wir lassen uns im Gewusel treiben und saugen die Stimmung der Stadt ein.

Lebende Grillen in einem Korb-Käfig

Nach dem kurzweiligen Spaziergang und dem Abendessen fallen wir ins Hotelbett; wohlwissend, daß das Aufstehen am nächsten Morgen aufgrund des Jetlags wohl nicht ganz so einfach vonstatten gehen wird.

An der Große Mauer


In der Tat muß ich mich sehr bemühen, daß mir beim Frühstück des nächsten Tages die Augen nicht noch einmal zufallen. Immerhin können wir nach dem Mahl zunächst noch einmal zwei Stunden weiterdösen - ein Bus bringt uns durch den Stau aus der Stadt heraus zur Großen Mauer nordöstlich von Bejing. Am frühen Mittag langen wir bei bestem Herbstwetter am Dorf Gubeikou am Fuß der Mauer an und wandern hinauf zu ihrer Krone. Dann geht es mit hervorragender Sicht immer entlang des längsten Bauwerks der Welt.

Einige der Wachttürme sind schön restauriert.

Die Mauer selber erleben wir in unterschiedlichen Qualitäten - manchmal stark verfallen, manchmal perfekt in Stand gehalten, und natürlich in allen Abstufungen dazwischen.

Wir haben einen prächtigen Tag erwischt.

Am Nachmittag wird das Licht immer weicher und die Schatten länger.

Kurz vor Sonnenuntergang sprechen wir dem chinesischen Begrüßungs-Schnaps zu, den wir aus Bejing mitgrbracht haben.

Wunderbare Abendstimung vor...

...und nach dem Sonnenuntergang.

Wir steigen zur Übernachtung von der Mauer hinab ins Dorf Zhuanduokou. Nach einem leckeren Abendessen geht es in Vorfreude auf die morgige Wanderetappe auf der Mauer zu Bett.

Am nächsten Tag erwartet uns ein eher bedeckter Himmel; immerhin bleiben wir vom Regen verschont.

Wie eine endlose Schlange zieht sich die Mauer über die Bergrücken.

Bisweilen steilt sich die Trasse auch durchaus heftig auf. Ein paar der Treppen-Passagen liegen wohl bei knapp 50 Grad Neigung.

Gegen Mittag heißt es dann Abschied nehmen vom gewaltigen Bollwerk; wir steigen zufrieden ab und werden im Bus wieder zurück nach Bejing kutschiert. Dort wollen wir noch den Himmelstempel besichtigen.

Zurück in Bejing


Am Nachmittag erreichen wir nach dem unvermeidlichen Stau in der Stadt das imposante Bauwerk des Himmelsaltars

Wir werfen einen Blick hinein ins Innere, wo Pu Yi als letzter Kaiser Chinas gewirkt hatte.

Über die gewaltige Trasse geht es dann nach Süden weiter zur Halle des Himmelsgewölbes und der dahinterliegenden Marmorterrasse. Im Mittelpunkt letzterer stehend kann man sich etwas wünschen - und dieses Angebot wird natürlich allenthalben wahrgenommen...

Es dunkelt schon, als wir das Gelände verlassen und zum Hotel gebracht werden. In Vorfreude auf die Besichtigungen des nächsten Tages geht es zu Bett; mittlerweile klappt es mit dem Schlafen auch schon etwas besser als noch direkt nach der Ankunft.

Selbstredend muß bei einem Peking-Besuch der Platz des Himmlischen Friedens und die Verbotene Stadt auf dem Programm stehen. Wir stehen nach ordentlichem Frühstück gut gestärkt am nächsten Vormittag auf dem angeblich größten Platz der Welt. Ich habe an diesem absolut geschichtsträchtigen Ort gemischte Gefühle; die Bilder des Massakers 1989 habe ich als Kind bereits bewußt erlebt und noch nicht vergessen.

Der Platz liegt heute friedlich und still da - sofern man das bei mehreren Tausend Besuchern überhaupt so sagen kann. Gewaltige Schmuckvasen verleihen der immensen Steinebene farbige Akzente - und am Nordende wartet schon das Portrait des "Great Chairmans" Mao am Eingang zur verbotenen Stadt auf uns...

Das Tor des Himmlischen Friedens markiert für uns den Zugang zur verbotenen Stadt. Wir kommen nach der obligatorischen Ausweiskontrolle relativ gut hinein.

Bald umgeben uns die gigantischen Anlagen des Meridian-Tors mit ihren roten Mauern.

Blick von der anderen Seite auf eben dieses Tor auf der linken Seite; rechts kommt das Tor der Höchsten Harmonie ins Blickfeld.

Nachdem wir das Tor der Höchsten Harmonie durchquert haben, erblicken wir endlich die Halle der Höchsten Harmonie.

Die Dächer und ihre Balken sind reich verziert.

Eine große Schildkröte steht für Reichtum und langes Leben.

Die Besichtigung der Verbotenen Stadt ist ein durchaus anstrengendes Unterfangen. Willkommene Pause an der Westseite der Halle der Höchsten Harmonie.

Vergoldete Statue einer Löwin samt Kätzchen.

Rückblick aus der Richtung der Halle der Göttlichen Reinheit zur Halle der Höchsten Harmonie.

Pavillion in den Kaiserlichen Gärten am Nordende der Verbotenen Stadt...

...mit interessanter Drachen-Decke.

Mit ordentlichem Appetit fallen wir nach der nicht gerade kurzen Besichtigung in ein Restaurant in Bejing ein, daß sich zwischen den zahllosen Hochhäusern der Stadt versteckt - und genießen wieder einmal ein opulentes Mahl!

Die zahllosen verschiedenen Gerichte verleiten immer wieder zum Weiteressen, auch wenn man eigentlich schon längst satt ist.

So gestärkt nehmen wir auch bald darauf Abschied von Bejing: Mit dem Schnellzug geht es am Nachmittag weiter in die Stadt Datong.

Datong


Nach der beeindruckend reibungslosen und schnellen Fahrt werden wir vom Bahnhof in Datong zum Hotel gebracht. Im achtzehnten Stock haben wir am nächsten Morgen eine beeindruckende Aussicht auf die Wälder an Hochhäusern, die sich um uns erstrecken.

Im Hotel machen wir auch Bekanntschaft mit Lieferrobotern, die ihren Dienst komplett selbstständig verrichten. Wir staunen, wie geschickt die Maschinen um unsere wie im Slalom aufgestellten Reisetaschen kurven.

Der Bus bringt uns vom Hotel zu den Yungang-Grotten bei Datong, die Teil des UNESCO Weltkulturerbes sind. Bevor wie die legendären Steinschnitzereien erkunden, führt unser Weg durch einen relativ jungen Stelengang mit buddhistischen Symbolen.

Eine rot geschmückte Baum-Imitation fällt ins Auge.

Schließlich langen wir an den eigentlichen Grotten an. Im relativ weichen Sandstein wurden hier etwa vor 1500 Jahren Tausende von Buddhafiguren herausgearbeitet.

Die Figuren sind teilweise in großer Pracht verziert - mit großen Augen spazieren wir durch die vielen Grotten.

Mit penibler Detailversessenheit wurden auch die kleineren Figuren herausgemeißelt. Leider tut an manchen Stellen die Erosion ihr grausames Werk und verwischt die fein herausgearbeiteten Strukturen. Ich fühle mich an die nabatäischen Denkmäler in Petra erinnert.

Was für eine Kunst!

In manchen Grotten haben auch die Farben der Statuen überdauert.

Wie viel Zeit wohl bis zur Fertigstellung solch einer Grotte verronnen ist?



Die größten Figuren stehen teilweise im Freien, oder können zumindest aus ihren Grotten herausschauen.

Ein spezieller Ort für Buddhisten, und völlig zurecht Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Der große Buddha lächelt uns noch einmal wohlwollend an, bevor wir den Rückweg antreten.

Mittlerweile hat die Bewölkung etwas nachgelassen, und wir können die weiße Pagode vor blauem Himmel ablichten. In Kombination mit den herbstlichen Farben ergibt sich eine schön entspannte Stimmung.

Auch die relativ junge Tempelanlage am Anfang des Areals macht eine gute Figur.

Von den Yungang-Grotten geht es per Bus zu einer weiteren Religionsstätte: Das hängende Kloster am Heng Shan ist unser nächstes Ziel.

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