Matthias Lepschi

  

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Ecuador 2019

"Mal wieder nach Südamerika" - dieses Motto steht unseren nächsten Reise voran. Ganz konkret lockt uns eine Bergsteiger-Reise nach Ecuador, bei der wir uns auch an den hohen Gletschervulkanen Cotopaxi und Chimborazo versuchen wollen. Dabei kann man uns eine gewisse Hartnäckigkeit nicht absprechen, hatten wir uns doch bereits im Jahr 2015 für die entsprechende Tour angemeldet. Leider war seinerzeit aber kurz vor Reisebeginn der Cotopaxi ausgebrochen, und dadurch mußte die Unternehmung schweren Herzens verschoben werden.

Dieses Mal jedoch ist - zumindest die vulkanische - Situation ruhig und friedlich, so daß den Besteigungen eigentlich nichts im Wege steht. Da aber ein gewisses Maß an Drama im Vorfeld offensichtlich dazu gehört, erreicht uns drei Wochen vor Reisebeginn die Hiobsbotschaft, daß sich Ecuador im Ausnahmezustand befindet. Drastische Benzinpreiserhöhungen haben zu Ausschreitungen und Straßenblockaden geführt, der Volkszorn kocht hoch, und der Reiseveranstalter kann nicht garantieren, daß wir unter diesen Vorzeichen auch nur unser Hotelzimmer verlassen können. So ein Mist; ist Ecuador für uns etwa vernagelt? Das Schicksal hat jedoch Erbarmen mit uns - die Preiserhöhungen werden kurz nach Einführungen bereits wieder kassiert, und der ecuadorische Unmut verraucht beinahe ebenso schnell wie er entflammt war. Zwei Wochen vor Reisebeginn bekommen wir konsequenterweise das Signal, daß der Trip durchgeführt wird - Hurra!


Anfang November fliegen wir über Paris nach Quito, der Hauptstadt Ecuadors. Nach insgesamt wohl etwa 14 Stunden Flug setzen wir am Flughafen der höchstgelegenen Hauptstadt der Welt auf 2800 Hm auf. Von der langen Flugzeit gerädert fallen wir in die Betten eines gemütlichen kleinen Hotels und starten mehr oder minder ausgeruht am nächsten Tag in das Besichtigungsprogramm. Zu Beginn erleben wir mit der Gondelfahrt auf den Cruz Loma auf knapp 4100 Hm bereits ein Highlight. An der Bergstation entsteht nebenstehendes Bild.


Ein paar Schritte weiter bekommen wir die Möglichkeit, einmal über den Wolken zu schaukeln - gern genommen!


Nach dem Gondelausflug geht es mit der klassischen Stadtführung weiter - Kathedrale von Quito


Die Altstadt liegt in hügeligem Gelände.


Schmucke Gäßchen umgeben die vielen Kirchen.


Wir haben das Glück, Quito an Allerseelen zu erleben. Auf den großen Plätzen finden Darbietungen zum Gedenken an die Verstorbenen statt. Es herrscht jedoch keine gedrückte oder gar düstere Stimmung, im Gegenteil ist die Atmosphäre eher fröhlicher Natur.


Wir laufen einem Bücherautomaten über den Weg - skurril!


In der Calle Ronda finden sich schön gearbeitete Fenster.


Von St. Francisco aus bieten weiße Kuppeln einen schönen Kontrast zur dunklen Bewölkung über Quito. Bald wird es tröpfeln!


Am nächsten Tag wird es dann mit dem etwas sportlicheren Programm ernst - der Pasochoa steht auf dem Programm.


Wir wandern durch steiles Gras zu den Resten des Kraterrandes des erloschenen Vulkans.


Auf etwa 4200 Hm stehen wir dann am ersten Gipfel der Reise.

Der Wettergott meint es beim Absteig jedoch nicht so gut mit uns; wir laufen in einen sintflutartigen Wolkenbruch, der ab und an auch noch durch Blitz und Donner ergänzt wird. Völlig durchnäßt kommen wir am Bus an, der uns mitsamt der nassen Klamotten zur nächsten Unterkunft bringt.


Diese erhebt sich idyllisch gelegen vor unserem nächsten Ziel, dem Corazon - im Bild links neben dem Haus.


Im Aufstieg zum Corazon bewegen wir uns lange Zeit an einem schönen Grat entlang, der gleichzeitig auch die Grenze zwischen Wolken und Sonne markiert.


Zwei Kondore begleiten uns im Aufstieg.


Am Gipfel auf knapp 4800 Hm haben leider die Wolken die Überhand. Der guten Stimmung tut das aber keinen Abbruch.


Der Abstieg ist genauso rassig wie der Anstieg - der Corazon ist eine pfiffige Tour


Zwischen den verschiedenen Gipfelzielen befahren wir immer wieder legendären Asphalt: Die Panamerikana ist in der Avenida de los Volcanes eine wichtige Straßenverbindung.


Unser nächstes Ziel präsentiert sich in nebenstehendem Bild auf der rechten Seite: Iliniza Norte. Sein vergletscherter Bruder Iliniza Sur ist technisch anspruchsvoller und daher als Akklimatisation eine Nummer zu groß; immerhin steht er aber gerne den Linsen unserer Photoapparate zur Verfügung.


Nicht alle Erhebungen Ecuadors sind schroff und steil. Diese Hügel hier könnte auch aus Tolkiens Auenland stammen.


Wir verbringen die Nacht vor dem Iliniza Norte in einem sehr schönen Zeltlager auf etwa 4100 Hm.


Am nächsten Morgen wandern wir in einer spektakulären Morgenstimmung Richtung Gipfel los. Im Hintergrund können wir den den Gipfelgrat des Corazon bewundern, über den wir am Tag zuvor gestiegen waren.


Am Sattel zwischen den beiden Ilinizas steht auf etwa 4700 Hm eine Hütte, die wir für eine Brotzeit nutzen. Offensichtlich machen das nicht nur wir, sondern auch andere Bergsteiger, und genau dies scheint auch der Fuchs zu wissen, der uns dort besucht. Er lauert auf Essensreste, die bei unserer Rast übrigbleiben, und kommt beinahe auf zwei Meter an uns heran. Keine Frage, daß Meister Reinecke bei dieser Rast das Highlight ist.


Nach dem Sattel wird der Anstieg felsiger und schroffer.


Beinahe umbemerkt hat sich während unseres Aufstieges in unserem Rücken ein Eisgigant aus den Wolken geschält: Cotopaxi! Der gewaltige Kegel ragt über die aufkommende Wolkendecke hinaus.


Weiter oben müssen wir nun bisweilen auch die Hände zum Steigen nutzen. Die Kraxelei macht großen Spaß!


Schließlich stehen wir auf 5126 Hm - und damit auf dem ersten Gipfel unserer Tour, der die Fünftausender-Grenze knackt.


Cotopaxi schaut unserem Treiben gelassen zu.

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