Matthias Lepschi


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Georgien 2018/19

Über den Jahreswechsel verschlägt es uns in eine besondere Ecke der Welt: Wir feiern Skitouren-Premiere im legendären Kaukasus. In der wilden Bergregion Svanetien, einem Bezirk Georgiens, wollen wir in den noch ursprünglich gebliebenen Bergdörfern auf die Jagd nach Pulverschnee und Höhenmetern gehen - und darüber hinaus auch noch die Kultur in dieser abgelegenen Gegend kennenlernen.

Ein schöner Kurzfilm über die gelungene Reise ist auf Youtube hier zu finden - Danke Franzi und Wolfgang für eure Mühen!

Von Batumi nach Svanetien


Unser Flieger setzt in Batumi am schwarzen Meer auf, wo wir eine erste Nacht in Georgien verbringen. Das Stadtbild beinhaltet alte Gebäude mit klassischem Charme im Kern genauso wie hypermoderne Neubauten an der Schwarzmeerküste. Ganz offensichtlich ist die Stadt weit vom Stillstand entfernt, und man darf gespannt sein, wie es hier in zehn Jahren aussehen wird.



Am nächsten Tag geht es von Batumi in die Berge Svanetiens weiter. Das erste Wegstück führt uns am schwarzen Meer entlang, wo auch nebenstehendes Bild mit den überzuckerten Ketten des südlichen Kaukasus entsteht. Bei Zukdidi biegt die Straße dann in das Landesinnere ab, und schon bald kurven wir in dunklen und steilen Schluchten tief verschneite Straßen entlang und kommen Meter für Meter nach oben. Unser Ziel, das Grand Hotel Ushba in Maseri, erreichen wir in unserem kleinen Bus aufgrund der Schneelage dann leider doch nicht mehr ganz. Anderthalb Kilometer davor fährt sich unser Transport im weißen Gold fest, und wir werden das letzte Stück samt Gepäck mit Allradfahrzeugen zum Hotel gebracht.

Im Grand Hotel Ushba werden wir von Richard Baerug und dem Bergführer Shako Margiani empfangen. Richard, ein gebürtiger Norweger, hatte vor einigen Jahren die Chance genutzt, mit einigen einheimischen Kompagnons die Idee einer Unterkunft in Maseri in die Tat umzusetzen. Wir genießen die nächsten drei Nächte den urigen Charme und die zuvorkommende Gastfreundschaft im Grand Hotel - ganz zu schweigen von den kulinarischen Genüssen...



Am nächsten Tag begeben wir uns unter der Führung von Shako auf die erste Skitour von Maseri aus. Wir fellen direkt am Hotel an und starten in einen vom Wald dominierten Aufstieg - aufgrund des reichlichen Neuschnees der letzten Tage wollen wir die steileren freien Hänge vermeiden. Der tief verschneite Wald ist mit seinen Schneeskulpturen eine Augenweide; wir stapfen durch ein Winter-Wunderland.



Weiter oben gelangen wir aus dem Wald heraus in freieres und flacheres Gelände. Shako schätzt die Lage ein und gibt das OK, auch den letzten Hang des Detsili, der zu unserem Gipfelglück noch aussteht, in Angriff zu nehmen.


Gesagt - getan. So machen Skitouren Freude!

Am Gipfel angekommen zieht jedoch das Wetter sehr schnell zu; es wird wolkig und diffus. Recht bald machen wir uns daher an die Abfahrt, die uns insbesondere in der engen Waldpassage so einiges abfordert. Kommentar eines Reisekameraden: "Alles unter 10 cm Durchmesser ist eine Kippstange!"
Schließlich kommen wir glücklich und zufrieden am Hotel an und belohnen uns wahlweise mit Kaffee oder Bier, bevor der Tag dann am Abend bei einem schönen Essen seinen Ausklang findet.


Am nächsten Morgen steht die Tour zum Guli-Pass an. Nach Durchquerung der urigen Ortschaft Maseri auf Skiern biegen wir in ein Seitental ein, in dem unser Weg an einer aufgelassenen Siedlung vorbei nach oben führt. Der mächtige Ushba, namensgebend für das Grand Hotel, thront mit seinem bulligen Felskopf mit Hörnern über uns.


Bald laufen wir an den Ruinen vorbei, die wir schon vom Taleingang aus gesehen hatten.


Das Wetter liefert uns gemischte Bedingungen - die leichte Bewölkung sorgt für besondere Stimmungen in der monochromatischen Umgebung.


Der Ushba setzt sich eine Haube aus Wolken auf.

Die letzten steilen Hänge vor dem Guli-Pass lassen wir aufgrund des Lawinenrisikos zwar liegen - dies tut der nun anschließenden gigantischen Pulverschnee-Abfahrt natürlich keinen Abbruch. Was für ein Genuß! Wieder lassen wir am Kachelofen im Grand Hotel den tollen Tag Revue passieren.


Am nächsten Tag unternehmen wir bei Schneefall noch eine kleinere Tour, bevor uns am Mittag die Allradfahrzeuge abholen und nach Ushguli transportieren. Die Tage im Grand Hotel werden wir in guter Erinnerung behalten!

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