Matthias Lepschi


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Iran 2022 - Teheran und Kashan

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Teheran und Kashan


Vormittags in Teheran angekommen geht es mit Besichtigungen weiter. Zunächst steht das Iranische Nationalmuseum auf dem Programm, welches in zwei Bereiche gegliedert ist. Wir beginnen im Bau von André Godard mit dem vorislamischen Teil, welcher uns mit seinen Exponaten schon mal einen ersten Geschmack vermittelt, was uns zum Beispiel in Persepolis erwartet. Wir gewinnen einen ersten kleinen Eindruck, wie unglaublich umfassend die persische Kultur ist.

Ein Gebäude weiter findet sich dann das Museum der islamischen Zeit des Landes. Wir sehen uns satt an prächtigen Kalligraphien, Mosaiken und Intarsien - auch hier werden wir auf die kommenden Tage vorbereitet, in denen wir diese Fülle an Ornamentik dann in diversen Moscheen und Palästen bewundern können.

Nach den Ausflügen in die Vergangenheit tauchen wir in die quirlige Gegenwart Teherans ein und besuchen einen Basar - stilgerecht unter verspielten Kuppeln mit Lichteinlässen.. Ein Fest für Augen, Ohren und die Nase!

Kupfergold

Trockene Leckereien

Ein kleiner Buchladen auf einer Fläche von vielleicht 4x4 Metern - Literatur hat in Persien einen sehr hohen Stellenwert, wie wir insbesondere auch in Shiraz an den Grabstätten von Saadi und Hafiz erfahren werden.

Straßenmalerei in den Nationalfarben des Landes.

Düfte des Orients

In der Gemüse-Halle

Frische Ware

Kupfer und Porzellan

In Teheran besichtigen wir - und das ist für uns eine Premiere - eine Moschee. Über dem Gewirr der Gassen hebt sich die Kuppel der Imamzadeh-Salih-Grabstätte empor.

Vor dem Eintritt in das Gotteshaus, besser gesagt in den für die Männer vorbehaltenen Bereich desselben, müssen wir die Schuhe ausziehen und zu einer Verwahrung bringen - in etwa so wie einen Mantel an einer Theater-Garderobe. Der Mann hinter dem Tresen schaut uns Fremdlinge genau an und gibt uns unsere Pfandscheine. Meine bessere Hälfte hat größeren Aufwand: Zusammen mit unserer Führerin bekommt sie einen Umhang, der sie quasi komplett verhüllt - erst dann darf sie den Frauenbereich betreten.

Bald schon schwelgen wir in unglaublich verzierter Architektur.

Der Innenraum ist mit Spiegelfliesen ausgekleidet.

Etwas tiefergesetzt kann der Raum mit der Grablege erreicht werden. Dort legen die Gläubigen die Hände ans Gitter und bringen ihre Anliegen und Bitten vor.

Nach dem Besuch stellen wir uns wieder an der Schuhabgabe an. Im Austausch gegen die Pfandscheine landen unsere Treter bald wieder bei uns. Der Herr hinter der Ausgabe, der uns zuvor schon genau gemustert hatte, grinst breit und will es nun genau wissen: "Where are you from?" Ich bin glücklich, daß er uns nicht etwa deswegen so genau gemustert hat, weil wir uns in der Moschee irgendetwas zuschulde kommen haben lassen, sondern nur neugierig ist. Ich grinse also zurück: "We are from Germany!" Er möchte wissen, welcher Teil genau - "Southern Part, Bavaria. Maybe you know?" Ich habe kaum ausgesprochen, da wird sein Grinsen noch breiter: "Aaahhh - Bayern Munich! Football! I know! Very good, very good!" Wir tauschen noch einige nette Bemerkungen zum FCB aus und verabschieden uns dann in guter Stimmung. Es ist wirklich interessant, daß der Fußball eine Art weltweite lingua franca ist, die in Deuschland genauso verstanden wird wie in Indonesien oder eben im Iran - eine wunderbare Möglichkeit, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen.

Auch der die Moschee umgebende Hof ist mit Fliesen-Kalligraphien reich geschmückt.

Die Moschee ist ein Schmuckstück in Teheran.

Ein anderes Schmuckstück besichtigen wir kurz danach - der Niavaran-Palast, einer der Paläste des Shahs. Der modern wirkende Bau stammt aus den 70er Jahren und liegt in einem wunderbar grünen Park.

Prunkvolle Säle mit erlesener Ausstattung

Dazu als Kontrast: Teheran von unserem Hotelzimmer aus gesehen.

Am Abend unternehmen wir noch einen kleinen Spaziergang in die nähere Umgebung und schauen am architektonisch interessanten Stadttheater vorbei. Die umgebenden Plätze füllen sich abends mit kleinen Verkaufsständen und Imbißmöglichkeiten. Viele junge Leute kommen zusammen genießen die angenehme Stimmung. Nach dem Sonnenuntergang wird der Platz um den Brunnen vollständig gefüllt sein...

Nach insgesamt zwei Tagen in Teheran heißt es zunächst einmal Abschied nehmen von der Hauptstadt. In aller Frühe werden wir an den Flughafen gebracht und passieren auf der Fahrt das bekannte Azadi-Monument. Bald darauf sitzen wir bereits im Flieger in den Süden des Landes, genauer nach Shiraz. Von dort werden wir über Persepolis und Isfahan wieder nach Norden Richtung Teheran fahren.

Während ich die drei Sehenswürdigkeiten des Südens separat beschreiben werde, stelle ich hier direkt folgend den letzten Teil der Reise zurück Richtung Teheran vor - insbesondere den Aufenthalt in Kashan. Zum nächsten Bild mit dem leckeren Früchstück gibt es also einen Zeitsprung von mehreren Tagen...

...und schon sind wir in der Zukunft! Wir rollen nach der fabelhaften Zeit in Isfahan im kühlen Morgen nach Kashan ein und genießen zunächst ein exzellentes Frühstück mit hervorragendem Rührei/Omlett mit Tomaten und Sesam.

Auch in dieser Stadt gibt es die unverwechselbar mit Fliesen gemschmückten Bauwerke - hier das Shahzadeh-ye Ibrahim.

Der Borujerdi-Palats, eine prunkvolle Händler-Villa mit dem mit Lufteinlässen versehenen Kuppelturm...

...der von Innen wie eine überdimensionale Blüte wirkt.

Nach Kashan rollen wir durch weite Landschaften gen Norden. Immer wieder sehen wir interessante Formationen an uns vorbeiziehen, wie zum Beispiel diese farbigen Hügel.

Schließlich langen wir wieder in Teheran an. Die Zeit bis zu unserem Rückflug mitten in der Nacht nutzen wir für weitere Besichtigungen in der Stadt. Insbesondere spazieren wir über die Tabiat-Brücke und genießen den Ausblick von ihr in einem der enthaltenen kleinen Restaurants.

Der Norden Teherans präsentiert sich fotogen vor dem Massiv des Touchal mit etwa 4000 Meter Höhe.

Die Skyline Teherans braucht sich nicht zu verstecken. Die Stadt mit ihren mehr als zwölf Millionen Einwohnern wächst ständig weiter.

Nach einem letzten Abendessen werden wir an den Flughafen gebracht, wo wir uns schwerens Herzens von unserem Guide Farumas verabschieden, der uns den Kulturteil der Reise vermittelt hat. Um halb zwei Uhr Nachts hebt der Flieger dann Richtung Frankfurt ab, und wir verlassen den Orient mit einem riesigen Haufen an schönen Erlebnissen und Erfahrungen. Der Iran ist ein faszinierendes Land und definitiv eine Reise wert!

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