Matthias Lepschi

  

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Jordanien 2016

Nach einem langen und schönen Bergsommer 2016 mit viel Eisberührung gönnen wir uns mit der Reise nach Jordanien eine willkommene Abwechslung in Wüste, Fels und Sand. Natürlich ist - spätestens nach Indiana Jones - die Felsenstadt Petra einer der Gründe für die Reise; aber auch das Wadi Rum lockt uns in das Königreich zwischen Israel und dem Irak. Und nicht zuletzt steht mit einem Bad im Toten Meer am tiefsten Punkt des Planeten noch ein weiterer Punkt auf der Wunschliste. Schöner Nebeneffekt: Wir entfliehen dem einsetzenden Herbst noch für ein paar Tage - diese Strategie wird in den kommenden Reisetage bei meist deutlich über dreißig Grad tatsächlich voll aufgehen.

In die Vorfreude auf die Reise mischt sich aber auch der ein oder andere Zweifel - wie sieht es denn mit der Sicherheit in Jordanien aus? Grenzen zu Syrien, Israel und Irak verschaffen dem Königreich ja durchaus den Ruf eines riskanten Urlaubsziels, und so manche Schlagzeile aus Jordanien selbst ist auch nicht dazu geeignet, alle Sorgen über Bord zu werfen. Es sei jedoch gleich hier vorweggenommen - zu keinem Zeitpunkt der Reise haben wir uns in irgendeiner Weise gefährdet gefühlt. Wir wurden mit großer Gastfreundlichkeit behandelt und haben uns dementsprechend wohl gefühlt. Auch die vielen anderen Touristen aller Herren Länder in Petra und im Wadi Rum sind ein deutliches Zeichen, daß die Destination Jordanien sicher ist. Die größten Risiken des Landes für Touristen liegen wohl im Sonnenbrand, den hohen Temperaturen - und der Tendenz, sich an den gebotenen kulinarischen Genüssen zu überfressen!

Jerash - römische Ruinen par excellence


Nach der Ankunft in Amman geht es am nächsten Tag nach Jerash. Dort sind auf einem weitläufigen Gelände die relativ gut erhaltenen Ruinen der römischen Stadt Gerasa zu sehen, aber auch Reste von byzantinischen Kirchen nach der römischen Zeit. Der Hadriansbogen bildet den Eingang zur antiken Stadt.



Blick über den säulenumstandenen Hauptplatz und die Hauptstraße Cardo Maximus



Ein korinthisches Säulenkapitell mit Verzierungen im Stil von Akanthus-Blättern



Blick in die Markthalle, das Macellum



Das Nymphäum, ein groß angelegter Brunnenhof



Über die breite Treppe Richtung Artemistempel



Der Artemistempel



Mosaikboden der Kirche St. Cosmas und Damian



Das beeindruckende Südtheater



Nach der Besichtigung von Gerasa geht es weiter nach Madaba. In der byzantinischen Kirche dieser kleinen Stadt befindet sich ein großes Bodenmosaik mit einer Landkarte Palästinas. Das Photo zeigt links überhalb der Bildmitte die Stadt Jerusalem.



Nächster Stop: Berg Nebo. Hier wurde nach dem Altem Testament Moses nach vierzig Jahren Wanderschaft durch die Wüste das gelobte Land gezeigt, welches er selber nicht mehr betreten sollte. Die Aufschrift "Christian Holy Place" ist jedoch nicht ganz korrekt, oder besser gesagt unvollständig: Sowohl im Judentum als auch im Islam sind die Propheten des Alten Testaments anerkannt. Damit ist Berg Nebo für alle drei Religionen eine bedeutende Stätte.



Vom Berg Nebo führt der Weg nun die Kings Road entlang Richtung Süden nach Kerak. Dabei überqueren wir einige Täler, die Richtung Totes Meer laufen.



In Kerak besichtigen wir die riesige Kreuzritterburg.



Die nun offenliegenden Gewölbe geben einen Eindruck davon, wie imposant die Burg einst gewesen sein muß.



Die Burg wurde von der islamischen Seite wiedererobert und ausgebaut - hier ein typisches Ornament.



Nach Kerak wird es Ernst mit dem Trekking - die Tour durch das Wadi Ibn Hammad steht an. Wir wandern - besser: wir waten - flußab durch die enge Schlucht. Das Wasser hat angenehme 25 bis 30 Grad und reicht selten höher als bis zum Knie.



Nur an einer Stelle muß eine kurze Leiter überwunden werden, die dummerweise gerade von einem kleinen Wasserfall überspült wird. Die unfreiwillige Dusche ist aber bei den hohen Temperaturen alles andere als unwillkommen.



Nach und nach öffnet sich die Schlucht, und wir gehen entlang des Baches in frischem Grün weiter. Welch ein Kontrast zur ausgetrockneten braunen Umgebung!



Nach der Wanderung durch das Wadi Ibn Hammad geht es im Bus weiter nach Süden. Wir erreichen eine kleine Station, auf der wir für das letzte Stück zur Feynan-Lodge auf Allradfahrzeuge umsteigen. Bei der Gelegenheit fallen mir die Sodomsäpfel auf, die am Wegesrand blühen.



Türklopfer an der Feynan-Lodge



In der von den lokal ansässigen Beduinen betriebenen Feynan-Lodge verbringen wir eine unvergessliche Nacht. Die Lodge ist nur mit dem nötigsten ausgestattet; elektrisches Licht gibt es lediglich in den Badezimmern. Ansonsten verbreitet Kerzenlicht eine angenehm entspannte Atmosphäre.



Nach dem Abendessen, welches auf lokal angebauten Produkten beruht, wird auf der großen Dachterasse zum Mondaufgang Tee serviert. Mit einem großen Teleskop können wir unseren Trabanten genauer unter die Lupe nehmen; auch Mars und sogar Jupiter sind gut zu erkennen. Außerdem herrscht durch die abgelegene Lage der Lodge eine angenehme Stille - kein Verkehrslärm stört die Abendstimmung. Ich wäre gerne noch eine weitere Nacht in der schönen Lodge geblieben...



Am nächsten Morgen geht es durch das Wadi Feynan nach oben zum Dorf Dhana durch den gleichnamigen Nationalpark. Der steile Weg in der Sonne verlangt einen deutlichen Schweißzoll...



Oben angekommen verwöhnt uns das Dhana Hotel mit einer Aussicht vom Zimmer, die seinesgleichen sucht. Eine ähnlich prachtvolle Sicht hatten wir bislang nur im "The View" im Oman in der Nähe von Al-Hamra.



Am nächsten Tag geht es zu Fuß weiter durch den Dhana-Nationalpark über karge Ebenen und trockene Flußtäler.





Unterhalb des Dorfes Mansura schlagen wir unsere Zelte auf. Die Sonne hat uns während des ganzen Tages gnadenlos aufs Haupt gebrannt; daher erwarten wir den Sonnenuntergang im Schatten des großen schwarzen Sonnenschutzes. In den kleinen Zelten ist es bei direkter Sonnenbestrahlung ohnehin nicht auszuhalten. Später, als der Mond schon am Himmel steht, werden die Temperaturen sehr angenehm, und wir verbringen den Abend am Lagerfeuer unter dem Sternenhimmel.



Die nächste Tagesetappe hält ein beeindruckendes Panorama auf das Wadi Araba bereit.





Sandsteinformen wie aus einem Gemälde von Salvador Dali



Mondaufgang



Die Nacht verbringen wir an einem fantastischen Lagerplatz inmitten von atemberaubenden Sandsteinformationen. Durch den hellen Mond wird die ohnehin schon surreale Atmosphäre noch in silbriges Licht getaucht; die Stirnlampe ist außerhalb des Zeltes unnötig. So macht Camping Spaß!



Die Sandsteinformation in der Morgensonne



Wir nähern uns tags darauf weiter unserem Ziel Petra - und machen Stop in Little Petra, sozusagen als Appetithäppchen. Die relativ kleine Schlucht Siq al-Barid gibt schon einen ersten Eindruck von dem, was uns in den nächsten Tagen in Petra selbst erwarten wird.



Ein weiterer schöner Lagerplatz; im Hintergrund ist der Ort Wadi Musa zu erkennen. Dort werden wir die nächsten drei Nächte in einem Hotel verbringen. Nach den drei Nächten im Zelt ist die Aussicht auf eine Dusche sehr verlockend!



Mondaufgang - mal wieder, aber immer wieder beeindruckend.


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