Matthias Lepschi


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Bergsommer 2023 - Abschnitt 3

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Südliche Riffelspitze


Auch die nächste Unternehmung ist längerer Natur, wenngleich nicht auf zwei Rädern. Nachdem wir am Parkplatz Hammersbach sage und schreibe dreizehn Euro für ein Parkticket aufbringen mußten, wandern wir über den Stangensteig ins Höllental hinein. Die schroffe Umgebung ist sehenswert.

An der Brücke über der Klamm verliert sich der Blick in der Tiefe.

Wenig später ergibt sich aus der morgendlich dunklen Klamm heraus ein schöner Blick zum letzten weißen Gletscherrest unter der Zugspitze.

An der Höllentalhütte ist der Weiterweg gut einzusehen. Es geht eben nicht in das linke Kar unterhalb Deutschlands Höchster, sondern nach rechts Richtung Riffelscharte.

An der Abzweigung drücke ich nochmal auf den Auslöser; das Brett und sein Zustieg durch die Latschen sind schwach zu erkennen.

Wir wandern im Sonnenschein durch das ansprechende Kar nach oben...

...ehe es am Gratrücken dann nach rechts zur Riffelspitze weitergeht.

Von derem Gipfel aus ist der Weg von unten gut einzusehen, und auch der Weiterweg ergibt sich ganz logisch. Nach Überschreitung des grünen Hügels des Riffeltorkopfs geht es in der Riffelscharte auf die Nordseite in den steilen Abstieg hinab. Über all dem wachen die Riffelwandspitzen und dahinter die Zugspitze.

Nach der dringend nötigen Gipfelbrotzeit geht es weiter. Im Rückblick ist die interessante plattige Struktur der Riffelspitze einzusehen.

Nach der Scharte geht es in den steilen und seilversicherten Abstieg nach Norden.

Der Eibsee liegt als blaues Juwel weit unter uns. Außerdem können wir jetzt schon die lange und schmale Schuttreise ausmachen, auf der wir abfahren werden.

Aus dem Steilhang sind wir heraußen - nun geht es sehr schottrig in den rechten hellen Schlauch hinein. An dessen Ende erwartet uns noch ein anstrengendes Gewürge durch die Latschen, bis wir in etwa bei der großen Gondelstütze nach rechts auf einen besseren Weg abdrehen können. Der anspruchsvolle Teil liegt da schon hinter uns; dennoch liegen noch einige Kilometer Hatsch bis Hammersbach vor uns. Am Auto angekommen sind wir froh, aus den Schuhen herauszukommen.


Berglauf Wank


Tags darauf wägen wir ab: Sollen wir uns die Alpspitz-Ferrata gönnen, oder wird es ein Berglauf? Da wir uns noch in den Sommerferien befinden, müssen wir an der Alpspitze samt ihrem Klettersteig mit gewaltigem Besucherandrang rechnen - wir entschließen uns für eine weniger stressige Zeit am Wank.

Nach den ersten relativ steilen Metern mit Risiko zum Übersäuern münden wir in den wunderbar zu laufenden Hüttlsteig ein, der uns unterhalb der Frauenmahd an den Rand der Esterbergalm bringt. Dort geht es dann südseitig in vielen Serpentinen hinauf zum Ameisberg.

Die Wank-Spix lassen wir uns nicht entgehen...

...mit ihrem Blick auf die idyllische Esterberg-Alm.

Über den Roßwank geht es dann hinab in den Kaltwassergraben...

...und nach ehernem Gesetz von dort zum Gschwandtner-Bauern. Der macht mit seinen Getränken an uns ein gutes Geschäft. Gestärkt geht es dann weiter zum Ausgangspunkt am Parkplatz Wank, von dem aus wir müde nach München zurück rollen. Gottseidank dürfen sich die Beine nun ein paar Tage ausruhen!


Gewalttour zur Breitgrieskarspitze und zur Großen Riedlkarspitze


Nach der dringend nötigen Pause steht am nächsten Wochenende die nächste lange Tour an. Wir wollen von Scharnitz aus etwa die Hälfte des Toni-Gaugg-Weges bewältigen, zwei am Weg liegende Gipfel mitnehmen und dann wieder nach Scharnitz zurück. Frühmorgens geht es über der jungen Isar los.

Im Rückblick lockt uns die Arnspitze - sie muß sich aber noch einen Tag gedulden...

Nachdem die Pleisenhütte passiert ist, geht es in die lange Querung der Kare nach Osten hinein. Im Bild das Mitterkar, welches von Larchetkarspitze und Gaugg-Turm überragt wird.

Südlich des Gaugg-Turms muß eine üble Geröllreise abgestiegen werden. Willkommen im Karwendel!

Danach kommt mit der Breitgrieskarspitze schon unser erstes Gipfelziel in den Blick.

Wir erreichen nach einer kurzen seilversicherten Passage und einem Schotterband den Südgrat unseres Gipfels und bewegen uns auf dem in leichter Kraxelei nach oben.

Schließlich stehen wir am höchsten Punkt und genießen den wunderbaren Ausblick auf die Karwendelberge um uns herum.

Auch unser nächstes Ziel, die Große Riedlkarspitze, können wir gut einsehen. Über dem markanten gelben Abbruch auf der Nordseite zieht der Pfad an deren Gratrücken empor und dann nach links zum Gipfel.

Bevor wir dorthin gelangen, müssen wir aber erst einmal von der Breitgrieskarspitze absteigen. Im Bild das letzte Gratstückchen bis zum Weg nach rechts. Geradeaus würde es zum Blassen-Grat weitergehen (auch hier gibt es einen Blassen-Grat).

Wir steigen das steilere seilversicherte Stück wie auf rohen Eiern ab. Es ist technisch nicht schwierig, jedoch unglaublich bröselig - und wir wollen auf die unten ansteigenden Kameraden keine Steine loslassen.

Im Rückblick noch einmal die Breitgrieskarspitze mit dem steilen Anstieg links und dem Schotterband, welches danach horizontal nach rechts an den Südgrat läuft.

Eine halbe Stunde später stehen wir dann am Gipfel der Großen Riedlkarspitze - geschafft! Endlich gibt es eine ausgiebige Brotzeit.

Im Abstieg drücke ich auf den Auslöser und nehme den Gratrücken auf, über den wir nach oben und nun wieder hinabsteigen. Links unten lägen die Isarquellen, und hinten im Tal ist die Kastenalm zu erahnen.

Wir haben nun den ewig langen Talweg nach Scharnitz vor uns - immerhin vorbei an fantastischen Felsformationen. An der Pleisenhütte genehmigen wir uns ausgiebige Wiederbefüllung und quatschen kurz mit Sigi Gaugg, dem Hüttenwirt; dessen zwei Tage alte Einträge in den beiden Gipfelbüchern waren uns aufgefallen. Er erzählt uns, daß er auch noch die Seekarspitze mitgenommen hatte - die wir aufgrund der Länge ausgelassen haben.
Nach der Stärkung geht es in etwas mehr als einer Stunde hinab nach Scharnitz, wo wir unser Zimmer beziehen und schnurstracks zur Alten Mühle aufbrechen: Die Pizza haben wir uns redlich verdient!


Große Arnspitze


Am nächsten Morgen sieht uns die junge Isar im Anstieg zur Arnspitze.

Wir wandern stetig ansteigend auf teilweise unangenehm feuchten Pfaden der Arnspitze entgegen und sind froh, als wir aus dem schattig-feuchten Gelände in die Sonne kommen.

Wieder ein prächtiger Tag - Blick hinüber zu den Mittenwaldern...

Nebenstehendes Bild entsteht wenige Meter vor dem Gipfel der Arnspitze. Das Kreuz der Arnspitze steht übrigens auf einem niedrigeren nördlich vorgelagerten Gipfel.

Oben angekommen der Blick über den Arnstock mit seiner gruseligen Überschreitung; dahinter Berglein- und Gaistal mit den bekannten Gipfeln.

Nach der obligatorischen Brotzeit geht es wieder hinab; wir machen noch einen kurzen Abstecher zur urigen Arnspitzen-Hütte.

In deren Schatten liegt noch immer, auch jetzt zur Mittagszeit, der Tau auf den Blättern. Der Herbst kommt mit großen Schritten! Wir gelangen auf dem Anstiegsweg wieder hinab nach Scharnitz und rollen wie üblich mit schweren Beinen zurück nach München.


Stempeljochspitze und weiter zu Pfeiser-, Latten- und Wildangerspitze


Eine Woche später statten wir einen Besuch im Halltal ab - es geht wieder einmal mit Andreas, der uns auf den Dolpo-Reisen begleitet hat, in sein "Wohnzimmer". Bei spätsommerlichen Bedingungen wandern wir an Knappen - und Herrenhaus vorbei Richtung Stempeljoch.

Zuletzt durchaus schweißtreibend bewältigen wir den schottrigen Weg ins Joch vorbei an den wilden Felsfiguren.

Der Blick weitet sich nach Westen zur Rumer Spitze und Gleirschtaler Brandjochspitze über der Pfeis.

Wir wenden uns gen Norden und erreichen schließlich die Stempeljochspitze. Die Brotzeit schmeckt!

Das Panorama nach Westen ist nicht zu verachten: Wir stehen hoch über dem Samertal zur Pfeis und können auf den zuletzt sehr steilen Fahrweg blicken, über den wir vor einigen Jahren mit Andreas zusammen angefahren sind, um die Kaskarspitze zu besteigen. Deren gelblicher Gipfelzacken steht rechts vom markanten Doppelgipfel der Praxmarerkarspitze.

Weiter geht es zunächst wieder zurück ins Stempeljoch, und daraufhin nach Süden zur Pfeiser Spitze. Wir kraxeln den interessanten seilversicherten Weg zum zweiten Gipfel des Tages.

Im Tal unter uns liegt Innsbruck, und das Wipptal lockt mit seinem Weg nach Italien.

Auch zur Lattenspitze weiter folgen wir einigen Seilversicherungen...

...und belohnen uns schließlich am dritten Gipfel mit einer weiteren Brotzeit.

Der Blick streift über die Speckkarspitze und die Bettelwürfe.

Schließlich erreichen wir mit der Wildangerspitze unseren vierten Gipfel auf der schönen Rundtour. Über das Törl steigen wir anschließend wieder ins Halltal ab und freuen uns schon jetzt auf lukullischen Genuß, den uns Andreas angekündigt hat: Wir werden mit einem leckeren Risotto und einem Zwetschgenfleck verwöhnt - phänomenal! Derart gut verköstigt machen wir uns nach einem schönen Bergtag hochzufrieden auf den Heimweg nach München.

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