Matthias Lepschi


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China 2024

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Von Luoyang zum Hua Shan


Mit dem Schnellzug rauschen wir am nächsten Morgen von Luoyang zum Hua Shan, einem der fünf heiligen Berge des Daoismus. Schon vom Bahnhof aus erkennen wir die gigantischen Steilabbrüche des Berges.

Zunächst bringt uns ein Zubringer-Bus über kurvige Straßen in das Massiv - die mehrere hundert Meter hohen Granitwände leuchten in der Sonne.

Danach geht es per pedes weiter zur Talstation der Gondelbahn. Daß wir es in Bezug auf den Andrang durch andere Touristen gut erwischt haben, zeigen die immensen und heute glücklicherweise ungenutzten Warte-Absperrungen auf dem Weg zum Zustieg. Noch nie habe ich solch gigantischen Absperrungen gesehen; unser Reiseführer meint nur, daß diese insbesondere in der Golden Week tatsächlich bis zum Rand gefüllt sind.

Bald darauf ist es soweit: Wir fahren per Gondelbahn zum Nordgipfel des Hua Shan hinauf. Bereits in der Gondel fallen mir beinahe die Augen aus dem Kopf - die Umgebung ist unglaublich schön!

Am Südgipfel posieren chinesische Touristen mit Schwertern im Stil von Tiger and Dragon. In China sind atemberaubend schöne Orte der Natur fast immer kombiniert mit einer Vielzahl von mehr oder wenig sinnvollen touristischen Attraktionen an eben diesen Orten - ein Lehrbeispiel, wie man aus der schönen Umgebung das Maximum an Geld herausholen kann. Wenn man sich an diese Situation nicht gewöhnen kann, wird man in China an den Highlights wohl keine Freude haben...

Wir lassen das Gesamtbild aus atemberaubender Berglandschaft und Menschenmassen auf uns einwirken und lassen uns vom Strom der Touristen mitnehmen...

Über den schmalen Drachengrat geht es zunächst zum Mittelgipfel weiter.

Wege und ganze Gebäude kleben wie Schwalbennester an den steilen Granitwänden.

An einigen Passagen geht es steil zur Sache. Ohne die Ketten wäre hier für viele der Touristen Endstation.

Der Weg auf dem schmalen Grat ist schlicht fantastisch.

Blick zum steilsten Stück des Drachengrates...

...und hier ein Bild zurück aus eben diesem Steilstück. Wunderbar!

Nach Erreichen des Mittelgipfels geht es zum Ostgipfel weiter. Im Bild sind dessen steile Abbrüche nach Osten hin zu erkennen.

Die Wege sind stark besucht - glücklicherweise herrschen heute trockene Bedingungen. Bei Nässe oder gar Eis möchte ich hier oben nicht unterwegs sein...

Einer der ehemaligen Anstiege zum Ostgipfel. Nein, der Blickwinkel täuscht nicht; es geht tatsächlich beinahe senkrecht nach oben. Der Aufstieg erfolgte im Wesentlichen durch Hochhangeln an den Ketten. Mittlerweile sind komfortable Treppenwege angelegt worden, die diese Crux umgehen und den Zugang auch für Leute eröffnen, die nicht sonderlich gut zu Fuß unterwegs sind.

Glücklich am Ostgipfel angekommen!

Der Blick in die saugende Tiefe

Der kleine Schachpavillion, wohl eines der bekanntesten Motive des Hua Shan.





Nach Überquerung des Ostgipfels geht es über einen kleinen Sattel zum Südgipfel weiter.

Dieser stellt mit etwa 2100 Hm den höchsten Punkt des Hua Shan dar. Es ist dermaßen viel auf dem Gipfel los, daß es etwa zehn Minuten dauert, bis ich an den Rand des Gewühls gelange und dieses Foto machen kann. Wie üblich gilt: Schöne Natur lockt viele Menschen an.

Rückblick zum Südgipfel. Wer ein Gipfelkreuz zu erkennen glaubt - nein, das ist ein Mast mit einer Überwachungskamera.

Weiter geht es Richtung Westgipfel. Der Weg führ an der Kante zur immens hohen Westwand entlang. Ein einzigartiger Ort!

Über die Kante hinweg präsentiert sich uns ein wolkenlos schöner Nachmittag.

Nach einem kleinen Steilstück langen wir am Westgipfel an.

Neben den Erhebungen des Hua Shans und seiner Nachbarn ist die nördlich anschließende Tiefebene gut zu erkennen.

Die Kiefern ergänzen sich gut mit den steilen Abstürzen.

Ein besonderes Highlight stellt die Gondelfahrt hinunter dar, die uns nach dem Besuch des Westgipfels erwartet. Zunächst wandern wir zu einem großen Tunneleingang, der in ein Portal im oberen Teil des Westwand mündet. Aus diesem Portal laufen die Gondeln nach unten los; man hat also beste Sicht auf die gewaltige Wand, die nun schön in der Nachmittagssonne liegt.

Die unglaubliche Steilheit und Schroffheit der Wände und Pfeiler kommt aus der Gondel heraus perfekt zur Geltung.

Dünne Granitscheiben bilden nur wenige Meter breite Schluchten an der Westwand.

Die Rißsysteme sind von Kiefern bewachsen - wo immer diese Fuß fassen können.

Im Gegenanstieg der Gondelfahrt liegt der Hua Shan noch einmal in ganzer Pracht vor uns. Wer genau hinschaut, kann das Tunnelfenster erkennen, welches weit oben in der Wand die Gondeln entläßt.

Unten angekommen führt der Weg an Speiseeis in Form des Hua Shan vorbei - sehr geschäftstüchtig!

Und für die Leute, die sich nach dem langen Tag noch nicht erschöpft genug vorkommen, besteht die Möglichkeit, bei einer Tai Chi Einheit mitzumachen.

Ich bin nach dem Traumtag am Hua Shan ein weiteres mal in der Sättigung angekommen - besser gesagt: Mein Kopf ist wieder einmal übervoll. Das leibliche Sättigungsgefühl stellt sich jedoch auch nicht viel später ein, nachdem wir wieder einmal ein opulentes Abendessen zu uns genommen haben. Danach bringt uns der Bus weiter nach Xian, wo wir glücklich ins Bett fallen.

Xian


Ein weiterer sonniger Tag erwartet uns am nächsten Morgen. Xians Hochhäuser leuchten in der frühen Sonne. Für uns geht es nach dem Frühstück zur Terrakotta-Armee des ersten Kaisers von China etwa 15 Kilometer außerhalb der Stadt.

Wir bewundern die gewaltige Halle mit ihrem fantastischem Inhalt. Die schiere Menge an Figuren ist phänomenal!

Sehr lebensgetreu stehen die tönernen Kameraden in Reih und Glied...

...und auch ihre modernen Nachbildungen in den Souvenierläden neben den Ausgrabungsstätten haben Haltung angenommen.

Nach dem Besuch der Armee geht es zurück nach Xian zum Museum der Stelen.

Wir besichtigen auch eine Ausstellung an schönen Kalligraphien - diese ästhetische Kunstform wird uns bald schon wieder begegnen...

Den sonnigen Nachmittag verbringen wir anschließend auf den Stadtmauern Xians - welch herrliche Flanierboulevards über dem Stadtboden!

An den Toren können wir gewaltige Pavillions bewundern.

Wir genießen den gemütlichen Spaziergang - ein herrlicher Ort!

Ein weiteres Mal fallen uns die vielen kostümierten Damen auf, die sich von Photographen in Szene setzen lassen.

Langsam versinkt die Sonne am Horizont.

In der Dämmerung werden die Beleuchtungen der Stadt angeknipst - die Magie der Nacht beginnt am Glockenturm.

Natürlich auch hier Photo-Jobs...

Am Nachtmarkt beginnt das kulinarische Paradies der Stadt.

Die Momos lassen wir uns selbstverständlich nicht entgehen.

Haxn oder Federvieh - frisch oder eingeschweißt.

Frittierte Fisch- und Fleischspezialitäten

Polenta-Kuchen

Maisfladen in allen Würzrichtungen

Die legendären langen Nudeln Xians auf gewaltigen Präsentiertellern

Gefüllte Innereien

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