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China 2024
Zurück zum Abschnitt 4
Tianmen Shan

Mit einer der längsten Gondelbahnen weltweit geht es am nächsten Vormittag direkt aus der Stadt Zhangjiajie zu einem touristischen
Hotspot - wir fahren auf den Tianmen-Berg. Wie auch schon am Vortag haben wir mit den Warteschlangen kein großes Glück; wir verbringen
geschlagene anderthalb Stunden, ehe wir in die Poma-Kabinen einsteigen können.

Die anschließende Gondelfahrt ist spektakulär - und schon bald erkennen wir das Merkmal, welches den Tianmen-Shan so berühmt
gemacht hat: Der riesige natürliche Felsbogen kommt ins Bild, das sogenannte "Himmelstor".

Oben angekommen wandern wir bei besten Bedingungen auf dem Plateau des Berges weiter. Der Blick hinab zeigt die Straße der 99
Kurven, die aber mittlerweile nicht mehr benutzt wird.
Ganz generell muß gesagt werden: Der Tianmen-Shan wurde für fünfzig Jahre an eine private Organisation vermietet, welche
alles daran setzt, mit der
spektakulären Umgebung maximal viel Geld zu generieren. Nicht verwunderlich werden an dem Berg alle möglichen und unmöglichen
Attraktionen angeboten, die Zugänglichkeit auch für Fußlahme ermöglicht und für hinreichend viele Orte gesorgt, neben den
Eintrittsgebühren noch weiteres Geld liegen zu lassen.
Wir durchstreifen die eigentlich unglaublich schöne Umgebung deswegen mit durchaus gemischten Gefühlen.

Eine der genannten Attraktionen ist ein gläserner Skywalk direkt in der senkrechten Nordwand des Berges.

Mit durchaus starkem Magenkribbeln begehen wir die etwa 80 Meter lange Passage als Teil der durchgehenden Schlage von Menschen, die mit
uns unterwegs sind. Das Erlebnis ist - ungeachtet davon, ob man diese Art des Tourismus gutheißen kann oder nicht - eindrücklich.
Und es ist auch klar: Jeder China-Reisende, der einmal in seinem Leben an den Berg kommt, wird die Attraktionen mitnehmen und den
entsprechenden Obolus widerstandslos berappen.

An guten Tagen wird der Tianmen-Shan von einer Menschenmenge entsprechend einer Kleinstadt überrannt - ganz ähnlich wie auch der
Hua Shan.

Wir bewegen uns absolut aussichtsreich im Blickfeld der Überwachungskameras auf den Stahlbeton-Trassen entlang. Unsere Sicht der
Umgebung ist genauso gut wie die Sicht der Kameras auf uns.

Schließlich können wir von oben das Himmelstor erblicken. Noch vor ein paar Jahren konnte man dieses Tor ohne Probleme durchqueren.
Nach einem Felssturz im Torbogen mit Todesfolge wurde jedoch der Weg durch das Tor mit einem Dach überbaut, welches im Bild
an den langen Betonrippen im Torgrund erkennbar ist.

Am gegenübergelegenen Gipfel befindet sich der Startplatz für die Wingsuit-Profis, die von hier aus ihren tollkühnen Flug entlang
des Berges starten.

Im Hintergrund: Zhangjiajie.

Wir fahren im Inneren des Berges über etwa fünfzehn gewaltige Rolltreppen vom Gipfelplateau hinab zum Torgrund.
Ich kann es kaum glauben - immer wenn ich denke, daß wir nun unten sein müßten, beginnt die nächste Rolltreppe. Was für ein Aufwand
hier getrieben wurde, damit man nur noch ein paar Tausend Leute mehr durch die Geldmaschine schleusen kann!
Schließlich kommen wir unten im Torgrund an und durchqueren das riesige Felsenfenster. An einem Punkt am Rande des überdachten Weges
kann ich an den schützenden Verbauungen vorbei doch noch einen Blick nach oben erhaschen: Beide Seiten des Tores leuchten im hellen
Blau des schönen Tages. Die weißen Bereiche am unteren Rand des Torbogens sind übrigens nicht natürlichen Ursprungs, sondern wurden
zur Fixierung von lockeren Felsen hineinbetoniert. Ich stelle mir die Frage, wie der Beton in die Höhe von etwa 130 Meter hinauf
und dann von unten an die Felsdecke hingekommen ist...

Nach der Durchquerung steigen wir die 999 Stufen vom Bogen hinab. Immer wieder blicke ich zurück und fotografiere das Licht, welches
durch das Tor fällt.

Schließlich sind wir unten angekommen - ein toller Spaziergang!

Noch einmal ein Rückblick, welcher die komplette Höhe des Torbogens im Bild einfängt.

Nach einer weiteren schönen Gondelfahrt langen wir an der Talstation an. Dort sind große Tribünen errichtet, die bei der Aufführung
eines beliebten Musicals zum Einsatz kommen. Eine der Hauptfiguren ist ein magisches Wesen, welches sich zwischen menschlicher Form
und der einer Füchsin hin- und herbewegen kann.
Auf nach Fenghuang

Wir verlassen den Tianmen-Shan und machen uns an eine längere Busfahrt. An einer Raststation gibt es die Möglichkeit, mit
irrem Blick seine Beine aufzulockern.

Der Great Chairman begleitet uns im Cockpit des Busses auf dem Weg nach Fenghuang, einer der schönsten Städte Chinas.

Wir erreichen die Stadt in der Dämmerung und begeben uns schon bei Dunkelheit auf den Weg zum Abendessen. Dunkelheit ist hier
jedoch relativ zu sehen - die Stadt erstrahlt in einem Ozean aus weichem Licht. Welche Augenweide!

Wie eine goldene Straße ziehen sich die Lichter den Fluß entlang.

Mehrere kleine Brücken dienen den Touristen zu einem netten Übergang mit schönen Stellen für ein Photo.

Natürlich auch hier - viele verkleidete Damen mit ihrem angemieteten Photographen.

Wir schauen auch mit großem Interesse auf die vielen lukullischen Kostbarkeiten, die in kleinen Ständen entlang der Promenade
feilgeboten werden.

Sind das etwa Kartoffelpuffer?

Die Reflexionen der Beleuchtungen verdoppeln die Häuser im Fluß.

Herrliche Düfte entströmen diesem Geschäft, welches Gewürzmischungen und Pasten aller Art anbietet.

Auch hier werden Spezialitäten angepriesen...

...nämlich Spieße mit kleinen Krebsen, Heuschrecken und dicken Maden. Wem es schmeckt...

Das Spiel mit den Portraitphotos....

...beginnt bereits in jungen Jahren.

Leuchtendes Ufer samt Pagode

Fenghuang bietet natürlich auch ein ausgeprägtes Nachtleben mit Bars und Live-Musik.

Souvenirjäger finden einige nette Andenken.

Am nächsten Morgen schauen wir uns den Ort nochmals an - im Tageslicht entfalten sich ganz andere Details. Schön geschnitzter
Holzrahmen mit Fledermäusen - diese stehen für Glück und Reichtum.

Wir streifen durch die netten Gassen und genießen den Tag.

Natürlich müssen auch die "Kung-Fu"-Brücken aufs Bild.

So sehen die Ufer im Tageslicht aus.

Touristenboote vor der Pagode.

Wunderbar geschwungene Dächer eines Pavillions.

Wir besuchen die Ausstellung des Malers Huang Yongyu, der definitiv zu den eher stärkeren Charakteren dieses Planeten gezählt hat.
Immer wieder hat der Kühstler angeeckt; seine manchmal subversive Linie war niemals weit von der Grenze des in seinem Umfeld Erlaubten
entfernt.

Wie flüssige Jade strömt der Fluß träge an den Häusern vorbei.

Ich bin von den süß gefüllten Bällchen mit Klebereis angetan - eine leckere süße Abwechslung!

Die eingelegten Schlangen verleihen dem Schnaps eine lebensverlängernde Wirkung.

Eine Partie chinesisches Schach auf der Straße zieht Zuschauer an.
Nach dem Aufenthalt im wunderschönen Fenghuang geht es ins nicht minder schöne Longjie weiter - dort erwarten uns die legendären
Reisterassen.
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