Matthias Lepschi

  

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Mera Peak 2025

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Blick hinauf zum Kyashar


Richtung Osten - rechts bereits das Massiv des Mera Peaks, in der Bildmitte der Mera La, und links namenlose Sechstausender.


Die beiden vereisten Gipfel des Mera Peak vom Tal aus gesehen, rechts der Mera Peak West.


Ankunft in Khare - hier werden wir zwei Nächte bleiben und akklimatisieren.


Die Siedlung von oben gesehen.


Am nächsten Tag: Akklimatisationstour entlang einer Moräne.


Blick zum Malanphulan - Doppelgipfel rechts der Bildmitte.


Über meinem Kopf die Mera-Peak-Gipfel. Gut ersichtlich die flache Rampe, die dorthin führt.


Unter den Eisbrüchen des Khare-Gletschers; rechts davon Peak 41.


Was für ein Panorama!


Kontemplation vor dem Mera Peak


Großer Berg, kleiner Steinmann


Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg ins High Camp. Knapp zwei Stunden bewegen wir uns durch grobes Blockgelände...


...und passieren das Base Camp.


Prächtiges Wetter


Nicht weit mehr bis zum Schnee...


Schließlich stoßen wir auf den Gletscher, der vom Mera La herabzieht, und legen die Steigeisen an.


Unschwer geht es dann nach oben. Wir können unangeseilt gehen; die wenigen Spalten sind schmal und gut sichtbar.


Nach dieser Querung liegt der letzte kurze Anstieg zum Mera La vor uns.


Gemütliches Stapfen in dünner Luft.


Endlich ist die flache Rampe zu den Gipfeln einsehbar.


Blick zurück in den Pass. Über uns links der Peak 41, rechts der bullige Chamlang, und in der Mitte der erste Achttausender: Makalu.


Wenig später kommt der Monarch ins Blick. Links im Bild präsentiert sich der höchste Berg der Erde, der Mount Everest, in der linken der drei Spitzen. Direkt rechts daneben präsentiert sich der Lhotse als dritter Achttausender verschämt hinter einem dünnen Wolkenschleier.


Panorama par excellence


Meine Frau arbeitet sich beharrlich nach oben. Everest nun in der rechten Bildhälfte; links der Doppelgipfel des Malanphulan, und direkt rechts von diesen spitzelt unscheinbar die Ama Dablam hervor.

Und wer hat sich noch heimlich, still und leise ins Bild geschlichen? Richtig, der vierte Achttausender Cho Oyu präsentiert sich als breiter weißer Riese links im Bild.


Wir erreichen das High Camp, welches sich hinter dem markanten Felsen befindet.


Noch ein Panorama


Die Eisbrüche südlich des Hochlagers. Im rechten Bildteil ist auch die Wasserstelle des High Camps zu erkennen. Eine Fußspur führt zu einer kleinen Eisgrube, von der immer wieder Eis abgehackt wird.


Das High Camp von vorne: In der kleinen Wellblechbehausung wird das gehackte Eis zu schmackhafter Suppe und Tee weiterverarbeitet. Was für ein Service auf 5800 Meter Meereshöhe!


Blick aus der Baracke


Der fleißige Koch in seinem kleinen gemütlichen Reich.


Die Wasserholer bei der Arbeit.


Nachmittagsstimmung an einem der schönsten Orte des Planeten.


Portrait vor dem Chamlang...


...und Portrait des Chamlang selbst im Abendlicht.


Zum Sonnenuntergang ziehen wir uns in die Zelte des Hochlagers zurück. Die spannende Frage, ob wir denn in der Höhe einigermaßen schlafen können, kann ich für mich selbst recht bald mit einem klaren Nein beantworten. Die dünne Luft - und wohl auch die Anspannung vor dem morgigen Tag - vertreiben Morpheus nachhaltig. Immerhin kann ich gemütlich und warm ruhen, während das Gedankenkarusell Runde und Runde fährt. Außerdem muß ich nur dreimal einem natürlichen Drang nachgeben, ehe um ein Uhr früh dann das Wecken ansteht - ich hatte es in Argentinien deutlich schlimmer erlebt. Sorgen bereitet uns allen jedoch der Wind: Immer wieder fahren starke Böen durch das Lager und bringen die Zeltplanen zum Knallen. Ob sich der Wind denn zum geplanten Aufstieg legen wird?
Nach dem Wecken schälen wir uns aus den Zelten und begeben uns in die Barracke - welch ein Komfort, auf 5800 Metern ein warmes Frühstück unter einem Dach einnehmen zu können. Gegen zwei Uhr geht es dann los; meine bessere Hälfte und ich sind zusammen in einer Fünfer-Seilschaft unterwegs. Bei nicht übermäßig kalten Bedingungen stapfen wir über den flachen Gletscher los - der Wind hat leider nicht wirklich nachgelassen, und wir werden immer wieder von harten Böen bombardiert.
Kurz nach drei Uhr sehe ich im Osten einen blutroten Schein im Osten - das kann doch nicht schon der Sonnenaufgang sein? Nein, natürlich nicht - es ist ein dünner Halbmond, der sich spektakulär über den Horizont erhebt. Die Böen sind mittlerweile noch stärker geworden, und ich muß live und in Farbe erleben, daß eine besonders starke zwei Personen der Seinschaft schlicht umwirft - erschreckend. Die beiden rappeln sich wieder unverletzt hoch, aber ich komme ernsthaft ins Grübeln, ob wie den Aufstieg unter diesen Umständen fortsetzen sollten. Eine Kommunikation mit dem Rest der Seilschaft zu dem Thema gestaltet sich jedoch denkbar schwierig; als Letzter kann ich mich bei dem starken Wind akustisch noch nicht einmal mit meiner Frau direkt vor mir austauschen. Ang Pemba an der Spitze der Seilschaft jedoch führt uns unbeirrt weiter nach oben - später werde ich verstehen, daß er dies mit gutem Grund tut; als Ortskundiger weiß er nämlich genau, daß sich der Wind mit dem Sonnenaufgang legen wird. Wir etragen also Böen und Eispeeling im Gesicht noch geduldig bis kurz vor fünf Uhr, ehe ich zum ersten Mal ans Knipsen denken kann - die Sonne spitzelt hinter den Bergen hervor!


Nach vorne steht unser Gipfel, nämlich der Mittelgipfel des Mera Peak, schon deutlich aus dem Plateau heraus. Die Anstiegsspur über den Ostgrat ist gut ersichtlich. Nämlicher Grat jagt mir auch einen gewaltigen Schauer über den Rücken: Ich habe nicht die geringste Lust, dort oben von einer Bö erwischt und ins Tal darunter gekegelt zu werden! Ganz ernsthaft spiele ich mit dem Gedanken, den kleinen Gipfelaufbau liegen zu lassen und das Risiko nicht einzugehen - bis ich realisiere, daß das Gratstück mit einem Fixseil versichert ist, in welches man sich gemütlich mit einer Schlinge einklinken kann. Problem beseitigt!


Everest, Lhotse und Makalu im Morgengrauen. Sturmfahnen wehen von ihren Gipfeln.


Wir überwinden das letzte etwas steilere Gratstück und stehen schließlich um halb sieben in der Früh am Gipfel des Mera Peak Mittelgipfels. Von dort aus sehen wir endlich auch den fünften Achttausender, den Kanchendzönga; im Photo ist der dritthöchste Berg der Erde in der linken Bildhälfte als Riese am Horizont auszumachen.


Mittlerweile hat sich der Wind gelegt - genau wie Ang Pemba das vermutet hatte. Wir genießen die nun perfekten wolkenlosen Bedingungen beim Blick auf die fünf Achttausender.


Gebetsfahnen am Gipfel


Gipfelphoto. Die Temperaturen sind erträglich; ich kann ohne Handschuhe photographieren.


Glücklich!


Wir machen uns an den Rückweg.


Die Pflicht ist beendet - nun folgt mit dem Abstieg die Kür eines strahlenden Tages.


Aussichtsreich spazieren wir bergab.


Der bullige Chamlang thront über dem winzigen High Camp unten links im Bild.


Blick hinüber zum stark vergletscherten Naulekh, einem Nachbargipfel zum Mera Peak.


Ankunft am markanten Felsen des High Camps.


Wir packen die Sachen in unseren Zelten wieder in die Taschen und genießen eine leckere Nudelsuppe, ehe es dann gegen halb zehn Uhr vormittags wieder hinunter nach Khare geht. Dort laufen wir nach Mittag ein - das Gipfelabenteuer ist gesund und glücklich abgeschlossen.

Dennoch - oder gerade deswegen - muß ich an die gruseligen Situationen in den starken Windböen der Morgenstunden denken, die uns beinahe zur Umkehr bewogen hatten. Es hatte nicht viel gefehlt, und wir hätten die Tour abgebrochen. Ich stelle mir die Frage, ob ich überhaupt zum Gipfel aufgebrochen wäre, wenn ich im Vorfeld gewußt hätte, daß ich dreieinhalb Stunden grenzwertig im Sturm unterwegs sein werde. Natürlich gibt in einem ersten Ansatz der Gipfelerfolg der Tour recht; aber hält dieser Gedanke einer ehrlichen Auseinandersetzung damit stand?
Letzten Endes mündet die Überlegung in der ewigen Frage, wie viel man persönlich für einen Gipfel zu riskieren bereit ist - und darauf gibt es wohl keine pauschale Antwort...


Am nächsten Tag machen wir uns bei besten Bedingungen von Khare aus auf den Rückweg. Wie nach solchen Gipfeltagen üblich stellt sich bei mir ein sehr ruhiges und gelassenes Gefühl der Zufriedenheit ein; ich gehe beinahe auf Wolken und genieße still die spektakuläre Umgebung.


Kontraste aus Eis und Fels


Eine Teepause kündigt sich an.


Banditen vor dem Kyashar


Unsere Gruppe spaziert gemütlich und gelöst bergab.


Die Landschaft ist außergewöhnlich.


Tangnak liegt im Blickfeld.


Brückenüberquerung vor Tangnak


Wäschetrocknung auf Nepalesisch


Eine Karawane kommt uns von Kothe entgegen - es sind Kreuzungen aus Yaks und Rindern.


Nicht nur Paarhufer sind anzutreffen.


In Kothe verbringen wir wieder eine ruhige Nacht - und natürlich genießen wir abermals Kaffee und Kuchen in der Lodge. Am nächsten Tag geht es dann weiter talauswärts.


Wieder bewundern wir die knorrigen alten Bäume.


Friedliche Waldstimmung


Blumenkissen

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